In Grab rückt im Oktober schweres Gerät an

Im Bereich der Ortsdurchfahrt des Großerlacher Ortsteils besteht Gefahr für Fußgänger und Teile der K1902 nach Morbach sind marode.

In Grab rückt im Oktober schweres Gerät an

Die Schäden an der K1902 in Grab sind nicht zu übersehen. Foto: Landratsamt

Von Bernhard Romanowski

Großerlach. Im Großerlacher Ortsteil Grab rücken bald die Bagger an. Dort soll nicht nur die Ortsdurchfahrt (K1809) saniert, sondern im Zuge dessen auch ein Abschnitt der K1902 zwischen Grab und Morbach instand gesetzt werden. Das K der beiden genannten Straßen steht für Kreisstraße, also ist der Rems-Murr-Kreis auch der Bauträger beider Maßnahmen. Die Ausschreibung der Arbeiten ist bereits Mitte September erfolgt. Im Ausschuss für Umwelt und Verkehr des Kreises wurde nun einstimmig beschlossen, die gesamte Baumaßnahme an die Firma Lukas Gläser aus Aspach zu vergeben. Deren Angebot in Höhe von rund 926400 Euro brutto ist laut Straßenbauamt des Kreises das günstigste.

In gemeinsamer Planung mit der Gemeinde Großerlach soll der innerörtliche Bereich neu gestaltet werden, teilt die Kreisverwaltung mit. In unmittelbarer Nähe des Sanierungsabschnitts südlich von Grab liegt der Anschluss der K1809 an die K1902. Der Kreis will „Synergieeffekte nutzen“, will also quasi zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und die Instandsetzung der Fahrbahn Richtung Großerlach-Morbach ebenfalls durchführen. Im Oktober soll es nach derzeitigem Planungsstand losgehen mit den Arbeiten, die in zwei Bauabschnitten erfolgen. „Aufgrund der Höhenlage ist mit einer Winterpause zu rechnen. Der Abschluss der Gesamtmaßnahme ist für Frühjahr 2022 geplant“, so die Einschätzung des Kreisstraßenbauamts.

Die K1902 verläuft vom Anschluss an die L1066 in Murrhardt über die Abzweigung zur K1809 bis in den Ortskern von Grab und endet an der dort querenden K1903. Der Fahrbahnbelag weist hier unterschiedliche Schäden wie Abplatzungen, sogenannte Verdrückungen und Netzrisse auf. „Durch die geschotterten Seitenbereiche fehlt es zudem an einer klar definierten Trennung von Fußgänger- und Straßenverkehr“, stellt die Kreisverwaltung fest und erklärt weiter: „Im Bereich der Ortseinfahrt, des Friedhofs und der dortigen Bushaltestellen soll durch einen stärkeren innerörtlichen Charakter die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer gesteigert werden.“

Gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung von Großerlach wurde überlegt, wie man das anstellen kann. Demnach soll der Fußgängerverkehr durch Borde von der Straße getrennt und auf einem Gehweg verlaufen, der neu angelegt wird. Weiter soll der Parkplatz- und Eingangsbereich für den Friedhof neu angelegt werden. Auch die Bushaltestellen sollen durch einen geordneten Halte-, Warte- und Einstiegsbereich verkehrssicher aufgewertet werden. Dieser erste Bauabschnitt endet nach rund 200 Metern an der Abzweigung zur K1809.

Diese Kreisstraße beginnt südlich von Grab und führt vom Anschluss an die K1902 bis hin zur Kreisgrenze nach Schwäbisch Hall. „Die Fahrbahnbreite ist für den Begegnungsverkehr teilweise nicht ausreichend und variiert stark in der Breite, sodass die Fahrbahnränder und Bankette ausgefahren und undefiniert sind“, wie die zuständige Straßenbaubehörde mitteilt. Hier ist von Ausmagerungen die Rede, also von Fahrbahnbereichen, deren Asphaltschicht zum Rand hin arg gelitten hat. So kann Wasser in den Oberbau eindringen, was insbesondere im Winter mit Blick auf Frost sehr schädlich ist. Zudem ist die Griffigkeit der Straße für die Reifen der Fahrzeuge stellenweise herabgesetzt. Einige Streckenabschnitte haben auch eine unzureichende Entwässerung.

„Es besteht dringender Sanierungsbedarf, der durch die Zustandserfassung und -bewertung im Frühjahr dieses Jahres nochmals bestätigt wurde“, so die Kreisverwaltung. Mit dem Ziel, die Fahrbahnsubstanz vollwertig wiederherzustellen, soll eine tiefer gehende Instandsetzung durchgeführt werden. Anschließend soll eine neue Fahrbahndecke eingebaut werden. Zusätzlich zu den Straßenbauarbeiten sind auch Tiefbauarbeiten für die Deutsche Telekom ausgeschrieben. Es werden also auch Leerrohre für Breitbandkabel verlegt. Die Bauarbeiten machen eine Vollsperrung nötig. „Die Umleitungskonzepte werden mit der Verkehrsbehörde und den betroffenen Busunternehmen abgestimmt“, kündigt die Kreisverwaltung an.