Industrie und Handel: Das Land muss jetzt nach vorne schauen

dpa/lsw Stuttgart. Den Standort pflegen, die Infrastruktur ausbauen und sich um Digitalisierung kümmern - das fordern die Industrie- und Handelskammern des Landes, damit die Wirtschaft auch nach Corona fit bleibt. Der Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) hat dazu am Mittwoch eine Empfehlung mit dem Titel „Starke Wirtschaft - starkes Land“ vorgelegt. Sie richtet sich an die Zeit nach Corona, an die nächste Legislaturperiode des Landtags. Die Wahlen sind im März des kommenden Jahres.

„Gerade die Corona-Pandemie hat nochmals gezeigt, wie wichtig Digitalisierung und die Transformation von Prozessen und Geschäftsmodellen für die Südwestwirtschaft sind“, sagte dazu BWIHK-Präsident Wolfgang Grenke. Hierfür benötige man kluge politische Weichenstellungen und ein klares Bekenntnis zum Ausbau der notwendigen Infrastruktur. Projekte gebe es in vielen Bereichen, von A wie Ausbildung bis Z wie zentrale, bürokratiearme Angebote einer digitalen Verwaltung. Gelingen könne das, wenn die Politik technologieoffen, chancenergreifend und ohne Scheuklappen anpacke.

Unter attraktiver Standortpolitik versteht der BWIHK „zukunftsfähige“ Gewerbeflächen. Eine weitere der vier Säulen des Papiers ist die Innovationspolitik - auch in der öffentlichen Verwaltung. Innovation müsse klug gefördert und Lücken in der Förderung des Bundes geschlossen werden.

Bei der Infrastruktur geht es dem Verband um die Informations- und Telekommunikationstechnik als entscheidenden Zukunftstreiber. „Viele Unternehmen sehen in unseren Umfragen Baden-Württemberg bei solchen Technologien im Rückstand - seien es Breitband, 5G-Mobilfunk oder generell digitale Infrastruktur“, sagte Grenke. Zudem müsse die künftige Landesregierung lebenslanges Lernen fördern und sich um Fachkräfte kümmern.