„Innerstädtische Botengänge“ auf zwei Rädern

Zur Dienstfahrzeugflotte der Stadtverwaltung, die auf acht elektrisch angetriebene Fahrzeuge angewachsen ist, zählen auch drei Scooter.

„Innerstädtische Botengänge“ auf zwei Rädern

Oberbürgermeister Frank Nopper (links) begann unlängst seine „Markungsbegehung“ zusammen mit Bauhofleiter Roland Stampfl auf einem der stadteigenen E-Scooter. Fazit: „Der Roller macht Spaß und schafft Bürgernähe, weil man nah dran ist an den Leuten.“Foto: J. Fiedler

BACKNANG (flo). Zwei größere und ein kleinerer elektrisch angetriebener Roller gehören bereits seit gut einem Jahr zur Dienstfahrzeugflotte der Stadtverwaltung Backnang. Gekauft wurden die E-Scooter nicht etwa in einem Rollerladen oder bei einem Fahrradhändler, sondern in einem Autohaus und einem Radio- und Elektronikfachgeschäft in Backnang, wie Timo Mäule sagt. „Damit erledigen wir derzeit innerstädtische Botengänge, die wir seither entweder noch mit dem Auto durchgeführt haben oder mit den Pedelecs“, so der Leiter des Haupt- und Personalamts weiter.

„Aber die Erfahrung hat jetzt einfach gezeigt, dass ein E-Scooter doch schneller und ein wenig wendiger ist und sich somit für kurze Strecken einfach mehr eignet“, sagt Mäule. Zudem ließen sich die Roller problemlos zusammenklappen und so dort platzieren, wo nicht viel Platz ist. Letztlich seien die E-Scooter wesentlich günstiger in der Anschaffung als Pedelecs. „Deswegen war bei uns die Entscheidung: Pedelec oder E-Scooter – wir haben uns für beides entschieden, haben gemittelt und haben beides gekauft“, so der Amtsleiter.

Mäule schwört auf die Vorteile der elektrisch betriebenen Zweiräder: „Im derzeitigen innerstädtischen Verkehr hat sich das einfach bewährt, durch die ganzen Baumaßnahmen und durch das dadurch deutlich erhöhte Verkehrsaufkommen kommt man viel schneller von A nach B mit so einem Scooter oder einem Pedelec wie mit einem Auto.“ Der stellvertretende Bauhofleiter Rafael Bidlingmaier fahre deshalb ausschließlich mit einem Pedelec durch Backnang.

Zu den E-Scootern sagt Mäule: „Die sind toll. Ich fahr auch damit rum. Die Dinger sind ratzeschnell. Deshalb haben wir die Dienstanweisung, nur mit Helm zu fahren, auch wenn das nicht vorgeschrieben ist.“ Und jetzt spricht der Haupt- und Personalamtsleiter auch Nachteile der kleinen Flitzer an: „Wir haben die Erfahrung gemacht, vor allem auf Kopfsteinpflaster bergab, dass die Dinger doch ein gewisses Gefahrenpotenzial in sich bergen. Das ist nicht ohne.“ Allerdings hat es seit dem Kauf der drei Roller noch keinen einzigen größeren Unfall gegeben. Vielleicht auch deshalb, weil jeder Mitarbeiter der Stadt, der den Wunsch äußert, mit einem der Scooter oder auch Pedelec unterwegs zu sein, eine Unterweisung für das betreffende Mobil erhält. Denn allein bei den Scootern ist die Technik unterschiedlich. „Beim BMW muss man zum Gasgeben hinten draufstehen wie bei einer Totmannschaltung, damit er überhaupt fährt, und beim anderen gibt man Gas wie beim Motorrad“, erläutert Mäule.

„Ich muss das Ding nur laden und dann fährt’s.“

Zum Befördern von Dingen wie Mappen oder Aktentaschen hat die Stadt an den Scootern abnehmbare Fahrradkörbe montieren lassen. Wirtschaftlich seien die Scooter auch deshalb, weil sie den Bedarf an anderen Fahrzeugen reduzieren. Der Anschaffungspreis und die Betriebskosten seien im Vergleich zu einem Pkw gering. Zudem würde man vom Roller aus bestehende Mängel viel schneller erkennen als vom Auto aus, weil man langsamer unterwegs ist und viel näher dran. „Ich bin ein riesen Freund von den Scootern. Ich muss ihn nicht tanken, ich muss ihn nicht warten, ich muss das Ding nur laden und dann fährt’s.“