Insektenfreundliche Blühfläche als Vorbild für Bürger in Althütte

Althütte schafft Lebensraum und Nahrungsangebot für Insekten und erhält vom Verkehrsministerium die Auszeichnung „Goldene Wildbiene“.

Insektenfreundliche Blühfläche als Vorbild für Bürger in Althütte

Blühwiese 2021 im Anfangsstadium: Auch dank des Insektenhotels von Forstwirtschaftsmeister Joachim Müller wird diese Fläche optisch aufgewertet und gibt in Summe mit der Blühfläche und den Insekten mittlerweile ein sehr stimmiges Bild ab. Archivfoto: Alexander Becher

Von Florian Muhl

Althütte. Mit heimischen Wildpflanzen heißen immer mehr Kommunen in Baden-Württemberg Wildbienen und andere Insekten willkommen. Zehn der Kommunen wurden nun für ihr vorbildliches Engagement mit der „Goldenen Wildbiene“ des Verkehrsministeriums ausgezeichnet. Die diesjährigen Gewinner sind die Gemeinden Althütte, Baienfurt und Bermatingen, der Bodenseekreis, die Städte Göppingen und Giengen an der Brenz, der Ortenaukreis, der Ostalbkreis sowie die Gemeinden Steinen und Warthausen.

„Um dem dramatischen Rückgang der Insekten entgegenzuwirken, hat die Schaffung von Lebensräumen und Nahrungsangeboten für die vor Ort vorkommenden Arten eine zentrale Bedeutung“, sagte Elke Zimmer MdL. „Das Zusammenspiel von Tieren und Pflanzen, die aufeinander und an die regionalen Bedingungen angepasst sind, bietet dafür die optimale Voraussetzung“, so die Staatssekretärin des Verkehrsministeriums weiter. Zudem sagte Zimmer: „Die Gewinnerflächen an den Straßen sind Vorbild für das Anlegen insektenfreundlicher Blühflächen durch Bürgerinnen und Bürger im eigenen Garten.“

Verschiedene Umweltaktionen gehören dazu

Denn viele der Gewinnerkommunen runden ihr Engagement mit unterschiedlichen Umweltbildungsaktionen oder dem Angebot von Saatgut aus heimischen Wildpflanzen für die Bevölkerung ab. Die Auszeichnung kam für Althütte nicht überraschend. Bereits beim Anlegen dieses straßenbegleitenden rund 210 Quadratmeter großen Paradieses an der Hauptstraße zwischen Rathaus und Festplatzgelände hatte die Gemeinde diesen Wettbewerbspreis vor Augen. Im Mai 2021 wurde die Blühwiese vom Gemeindebauhof unter der Leitung von Christian Reinhardt vorbereitet und das Saatgut aus ausschließlich heimischen Regionen eingebracht (wir berichteten). Die Pflege wird seither ebenfalls vom Bauhof übernommen.

Das Insektenhotel wurde bereits 2020 von Joachim Müller, Forstwirtschaftsmeister im Revier Ebersberg, gebaut und mit Unterstützung des Bauhofs aufgestellt. Finanziert wurde das Projekt von verschiedenen Althütter Musikgruppen, die den Erlös eines gemeinsamen Konzerts 2018 zur Verfügung stellten. Ringsherum wurde dann eine Samenmischung aus heimischen Wildblumen ausgebracht. Gefreut hatten sich nicht nur die Bauhofmitarbeiter auf blühende Blumen wie Klatschmohn, Schafgarbe, Klee, roter Fingerhut und Lupinen.

Für den Erhalt biologischer Vielfalt

Sonderprogramm Der Wettbewerb „Blühende Verkehrsinseln“ ist eine der Aktivitäten des Verkehrsministeriums im Rahmen des „Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt“. Beteiligen können sich alle Stadt- und Landkreise, Städte und Gemeinden, die Rastplätze, Kreisverkehre oder sonstige straßenbegleitende Flächen mit heimischen Wildpflanzen insektenfreundlich gestalten.

Naturnah Ziel des Wettbewerbs ist es, zu zeigen, dass Grünflächen im Straßenraum Lebensraum, Nahrung und Nistmöglichkeiten für Insekten bieten, wenn sie mit heimischen Wildpflanzen naturnah gestaltet sind.

Schild Die Gewinner erhalten die Auszeichnung in Form eines goldenen Schildes und einer Infotafel, die an der Fläche aufgestellt wird. Zudem stellt das Verkehrsministerium den Gewinnerkommunen Materialien für ihre Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung und porträtiert sie auf der Website www.bluehende-verkehrsinseln.de.