Immer mehr Firmen und Privatpersonen sind pleite

Insolvenzen steigen im September um mehr als 10 %

Die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass die Privat- und Firmeninsolvenzen zuletzt deutlich angestiegen sind.

Insolvenzen steigen im September um mehr als 10 %

Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland nimmt zu.

Von Lukas Böhl

Die Zahl der Pleiten in Deutschland zieht weiter an. Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wurden im September 2025 10,4 Prozent mehr Regelinsolvenzen beantragt als im gleichen Monat des Vorjahres. Auch bei den endgültigen Zahlen zeigt sich eine klare Trendwende. Im Juli 2025 meldeten die Amtsgerichte 2.197 Unternehmensinsolvenzen, ein Plus von 13,4 Prozent gegenüber Juli 2024. Besonders betroffen war der Bereich Verkehr und Lagerei mit 12,7 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen, gefolgt vom Gastgewerbe und der Erbringung sonstiger wirtschaftlicher Dienstleistungen – hierunter fallen etwa Zeitarbeitsfirmen – mit jeweils 9,9 Fällen. Die Gläubigerforderungen aus den Unternehmenspleiten beliefen sich im Juli auf 3,7 Milliarden Euro, rund 500 Millionen Euro mehr als im Vorjahresmonat.

Ein Blick auf die Entwicklung der vergangenen Monate zeigt, dass der Anstieg keine kurzfristige Schwankung ist, sondern Teil eines anhaltenden Trends: Seit Jahresbeginn 2025 wurden jeden Monat deutlich mehr Insolvenzverfahren registriert als im jeweiligen Vorjahreszeitraum. Bereits im Januar lag der Zuwachs bei 9 Prozent, im Februar bei 7,1 Prozent und im März bei 6,3 Prozent. Im Juni betrug das Plus 12,6 Prozent.

Verbraucherinsolvenzen steigen ebenfalls

Auch Privatpersonen geraten zunehmend in finanzielle Schieflage. Im Juli 2025 registrierten die Gerichte 7.553 Verbraucherinsolvenzen, ein Anstieg von 12,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die hohe Zahl von Privatpleiten unterstreicht, dass nicht nur Unternehmen, sondern auch viele Haushalte mit steigenden Lebenshaltungskosten, höheren Zinsen und wirtschaftlichem Druck kämpfen.