Jahr für Jahr ein Beweis riesiger Solidarität

BKZ-Leser helfen: Auftakt zur 24. Spendenaktion der Backnanger Kreiszeitung – Jeder Cent der Spenden wird weitergegeben

Gut eine Woche vor dem ersten Advent ist heute ein guter Zeitpunkt, um die diesjährige Weihnachtsspendenaktion „BKZ-Leser helfen“ zu starten. Auch in der 24. Auflage wollen wir zum Auftakt die Schwerpunkte der Aktion vorstellen und sie in den kommenden Wochen nochmals ausführlicher darstellen.

Jahr für Jahr ein Beweis riesiger Solidarität

Der Neubau des stationären Hospizes in Backnang bildete schon in den vergangenen beiden Jahren einen Schwerpunkt der Spendenaktion. Auch wenn das Haus schon vor einem halben Jahr eröffnet wurde – das Foto stammt vom Tag der offenen Tür –, so ist doch längst noch nicht alles fertig. Deshalb bleiben wir dran, und unterstützen das Hospiz weiterhin. Foto: A. Becher

Von Matthias Nothstein

BACKNANG. Vor dem Ausblick ein kurzer Rückblick: Die Weihnachtsspendenaktion des vergangenen Jahres erbrachte ein Rekordergebnis. Die Leser der Backnanger Kreiszeitung und zahlreiche Firmen und Unternehmen aus der Region hatten vor Jahresfrist mehr als 136000 Euro gespendet und damit eine riesige Solidarität bewiesen mit den Menschen, denen es nicht so gut geht. Denn im Vordergrund der Aktion stehen zwar unsere Schwerpunktprojekte, die im folgenden näher beschrieben werden. Aber ein großer Teil der Spenden fließt auch in Fördertöpfe verschiedener Institutionen, die damit auf schnellem und unbürokratischem Weg Menschen in Not helfen.

Über solche Hilfsmöglichkeiten dürfen sich freuen: die vier Diakoniestationen Backnang, Aspach, Weissach im Tal und Murrhardt sowie die katholische Sozialstation Backnang, das Kreisjugendamt, das städtische Amt für Familie und Jugend, der Verein Kinder- und Jugendhilfe Backnang und der Kreisdiakonieverband. Sie alle haben enge Kontakte zu jenen Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. In vielen Gesprächen bestätigen die Empfänger, wie sinnvoll es ist, solche Möglichkeiten zu haben. Die einhellige Meinung lautet: „Das hat sich bewährt.“

Darüber hinaus bilden die fünf folgenden Projekte die Förderschwerpunkte der Aktion in diesem Jahr:

Das neue Frauen- und Kinderschutzhaus Backnang bietet den Bewohnerinnen Schutz vor häuslicher Gewalt und somit den dringend nötigen Abstand vor den Problemen daheim. Das Zusammenleben im Frauenhaus ist allerdings eine Herausforderung, denn die Privatsphäre wird für jede Bewohnerin auf ein Minimum beschränkt. Besonders Kinder leiden oft sehr darunter. Nach dem Umzug der Einrichtung nach Backnang bietet sich nun die Chance, für die kleinen Bewohner auch einen geschützten Spielbereich im Freien zu schaffen, um Bewegungserlebnisse an der frischen Luft zu ermöglichen. Ein Spielplatz mit Trampolin, Spielhäuschen und einem Sand-Wasser-Spielbereich wären etwa möglich. Ein kleiner großer Traum, den die Mitarbeiterinnen des Hauses mit unserer Hilfe den Kleinen gerne ermöglichen möchten.

Der Kardioverein Rems-Murr setzt sich seit seiner Gründung vor zwei Jahren dafür ein, die Versorgung bei einem Herzinfarkt zu verbessern. Dabei setzt der von knapp 20 Kardiologen gegründete Verein auf Aufklärung, etwa mit Informationsveranstaltungen wie kürzlich im Backnanger Bürgerhaus. Außerdem setzt sich der Verein dafür ein, dass bei einem Herzstillstand so schnell wie möglich ein Defibrillator vor Ort verfügbar ist. Dafür will der Verein möglichst viele der sogenannten „Helfer vor Ort“ mit einem solchen Gerät ausrüsten. Die ausgebildeten Helfer werden bei einem Notfall in ihrer Nähe von der Leitstelle informiert und leisten Erste Hilfe, bis der Rettungsdienst eintrifft. Um die Defibrillatoren anzuschaffen, sind Spenden nötig.

Die Hospizstiftung Rems-Murr hat viel Mut bewiesen und zuletzt einen Neubau für 4,5 Millionen Euro errichtet. Darin enthalten war auch Geld für die Grundausstattung des Gartens. Hospizchef Heinz Franke listet auf: „Die Raseneinsaat, ein paar Büsche, etwas Zaun und die Gehwegplatten.“ Für ihn steht fest: „Für eine wirkliche Aufenthaltsqualität braucht es aber mehr. Ein Teil unserer Gäste ist – zumindest wenn sie zu uns kommen – noch mobil, sodass sie in der Lage sind, sich auch außerhalb ihrer Zimmer aufzuhalten.“ Im alten Hospiz war der Freisitz immer wieder ein gerne besuchter Ort. Nun wünscht sich Franke: „Wir wollen deshalb unseren neuen und größeren Garten so gestalten, dass er zum Verweilen einlädt. Dies soll durch einen kleinen überdachten Pavillon, eine kleine Wasserlandschaft samt Springbrunnen und entsprechende Pflanzgestaltung erfolgen.“ Die dafür erforderlichen finanziellen Mittel sind allerdings im Neubaubudget nicht enthalten.

Der DRK-Ortsverein Backnang übernimmt mit seinen Rettungsfahrzeugen wichtige Aufgaben im Raum Backnang. Weil nun die integrierte Leitstelle im Rems-Murr-Kreis plant, nächstes Jahr den Digitalfunk einzuführen, muss auch der Ortsverein seine Rettungsfahrzeuge umrüsten. Mit der neuen Technik entfällt die anfällige analoge Funktechnik, die oft auch Schwächen in der Übertragungsqualität hatte. Ein Fortschritt zweifellos, aber keiner, den es zum Nulltarif gibt. Deshalb bittet der Ortsverein um Unterstützung, die wir gerne gewähren.

Das EH-Mobil der Erlacher Höhe feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Bedürftige und alle Mitmenschen erhalten ein preisgünstiges Mittagsessen. Seit einigen Jahren finden die Backnanger Treffen im Gemeindehaus der evangelischen Kirche am Kalten Wasser statt. Das niederschwellige Angebot ist eine große Hilfe für viele Menschen. Anfangs waren in erster Linie wohnungslose Menschen angesprochen. Willkommen sind aber alle, die der Ansprache bedürfen. Das EH-Mobil hilft allen, die überschuldet, von Obdachlosigkeit bedroht oder in soziale Schwierigkeiten geraten sind. Und es ist ein Ort für Menschen, die schlicht einsam sind. Zwar müssen die Besucher für das Essen bezahlen, aber die Einnahmen decken die Kosten nie. Deshalb sind Spenden nötig.

Je nachdem, wie groß das Spendenaufkommen ausfallen wird, wollen wir in diesem Jahr außerdem ein weiteres Mal Initiativen unterstützen, die sich um Flüchtlinge und Asylbewerber kümmern. Ferner ist eine kleine Förderung für die Lebenshilfe Rems-Murr vorgesehen. Sie benötigt Unterstützung, weil im Backnanger Wilhelm-Traub-Haus einige Neuanschaffungen nötig sind.

Wer sich bei der Aktion BKZ-Leser helfen beteiligen möchte, der kann versichert sein, dass seine Gabe ohne jeden Abzug bei den Empfängern ankommt. Das Finanzamt erkennt jede Spende bis zu einer Höhe von 200 Euro ohne speziellen Beleg an. Jeder, der mehr spenden möchte, erhält eine Spendenquittung ausgestellt. Für diesen Fall ist es jedoch ganz wichtig, dass uns Vor- und Zuname sowie die vollständige Anschrift mitgeteilt werden. Die Namen der Spender samt Wohnort werden in der BKZ veröffentlicht. Wer dies nicht wünscht, soll dies auf dem Überweisungsträger vermerken.

Neu ist in diesem Jahr unser Logo. Die überarbeitete Version mit den beiden Händen bringt zum Ausdruck, um was es geht: Eine Hand kann geben, die andere darf nehmen. Vorbereitete Überweisungsträger mit dem neuen Logo liegen der heutigen BKZ bei. Wir ermuntern, sie zu nutzen, und sagen jetzt schon allen Spendern ein herzliches Dankeschön.

Jahr für Jahr ein Beweis riesiger Solidarität