Jakobskreuzkraut wächst auf weniger bewirtschafteten Flächen. Archivfoto: Alexander Becher
Rems-Murr. Das Jakobskreuzkraut stellt eine Gefahr für Nutztiere dar und macht gezielte Bekämpfungsmaßnahmen nötig. Jakobskreuzkraut wächst vor allem auf wenig bewirtschafteten Flächen sowie an Straßenrändern. Die bis zu 1,30 Meter hohe Pflanze hat gezackte Blätter und zahlreiche gelbe Blütenköpfe, die je nach Entwicklungsstadium farblich variieren können. Die Pflanze enthält giftige Pyrrolizidinalkaloide, die für Weidetiere gefährlich sind. Frisch wird Jakobskreuzkraut von den meisten Tieren aufgrund des bitteren Geschmacks gemieden. Gefährlich wird es, wenn es in Heu oder Silage gelangt, da die Bitterstoffe zwar verschwinden, die Giftstoffe jedoch erhalten bleiben. Bereits geringe Mengen im Futter können zu chronischen Lebererkrankungen und Vergiftungen führen.
Die Samen verbreiten sich über Wind und Tierkontakte schnell. Befallene Flächen sollten deshalb frühzeitig bearbeitet werden. Bei geringem Aufkommen hilft ein Ausstechen der Pflanzen im Frühjahr. Bei stärkerem Befall ist ein Mähen oder Mulchen vor der Blüte notwendig, das Schnittgut muss anschließend zügig entfernt werden. Einzelpflanzen gehören in den Restmüll, da nur die Verbrennung die Samen sicher vernichtet. Eine Entsorgung über den Bioabfall ist nur sinnvoll, wenn das Material in eine Biogasanlage kommt, wo die Samen im Vergärungsprozess unschädlich gemacht werden. Für größere Mengen Grünschnitt ist dies ebenfalls die empfohlene Lösung.
Da die Pflanzen nach dem Mähen im selben Jahr erneut austreiben können, sollte eine zweite Mahd eingeplant werden. Der Einsatz chemischer Mittel ist nur in Ausnahmefällen und unter Beachtung der Zulassungsbestimmungen ratsam, da dabei auch gewünschte Grünlandpflanzen geschädigt werden können.
Das Straßenbauamt kontrolliert regelmäßig besonders gefährdete Bereiche an Bundes-, Landes- und Kreisstraßen, vor allem im Umfeld von Weideflächen und bekannten Vorkommen. lra