Invasive Art

Japankäfer-Alarm an Grenze: Schutzzonen im Süden ausgeweitet

Die invasiven Schädlinge breiten sich in der Schweiz aus. Auf deutscher Seite ziehen die Behörden Konsequenzen. Welche Regeln jetzt zur Bekämpfung gelten.

Japankäfer-Alarm an Grenze: Schutzzonen im Süden ausgeweitet

In der Schweiz nahe der deutschen Grenze wurden wieder invasive Japankäfer entdeckt (Symbolbild).

Von red/dpa/lsw

Weil in der Schweiz nahe der deutschen Grenze wieder invasive Japankäfer entdeckt wurden, haben die Behörden die Schutzzonen im Landkreis Lörrach ausgeweitet. Fast zwei Drittel des neuen Gebiets verliefen durch Wald und landwirtschaftlich genutzte Flächen, teilte das Landratsamt mit.

Der aus Asien stammende Japankäfer (Popillia japonica) kann besonders starke Schäden verursachen. Die Tiere fallen laut dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) über Obstplantagen, Weinberge, Wälder, Grünanlagen und Gärten her und fressen bei mehr als 300 Pflanzenarten alles kahl. Natürliche Feinde hierzulande gibt es keine. Die Sorge vor einer Ausbreitung der invasiven Art in Deutschland ist groß.

Strenge Regeln in Befalls- und Pufferzonen

Um Stellen, an denen Japankäfer gefunden werden, werden sogenannte Befallszonen mit einem Radius von einem Kilometer gezogen. Hier gelten strenge Regeln, etwa für die Ausfuhr von Pflanzen und Erde. Teile der Gemeinde Grenzach-Wyhlen liegen in einer solchen Zone.

Mindestens fünf Kilometer über die Grenzen dieser Gebiete hinaus erstrecken sich Pufferzonen. Hiervon betroffen sind laut einer Allgemeinverfügung neben Grenzach-Wyhlen die Stadt Weil am Rhein, Haltingen und Ötlingen, die Stadt Lörrach, Inzlingen und Rührberg. Hier gelten etwas weniger Auflagen.

Käfer fangen, einfrieren und melden

Der Japankäfer ist etwa einen Zentimeter groß, hat einen metallisch glänzenden grünen Kopf und braune Flügel. Auffallend sind fünf weiße Haarbüschel an jeder Hinterleibseite sowie zwei weitere am Ende des Hinterleibs. Die Weibchen legen ihre Eier bevorzugt in feuchte oder bewässerte Grasflächen ab. „Aus den Eiern schlüpfen dann Larven, die Graswurzeln fressen und Schäden an Wiesen und Rasenflächen anrichten“, heißt es beim LTZ in Karlsruhe.

Wer einen verdächtigen Käfer entdeckt, soll ihn fangen, fotografieren und nach Möglichkeit in einem Glas oder einer Box einzufrieren. Das Foto kann über ein Online-Formular unter www.loerrach-landkreis.de/japankaefer eingesendet werden. Bislang gibt es der Mitteilung zufolge keine Funde im Landkreis Lörrach. Zahlreiche Pheromonfallen sollen helfen, die Tiere einzufangen.