Jede dritte Tafel musste wegen Virus bereits schließen

dpa/lsw Stuttgart. Die Corona-Krise hinterlässt auch ihre Spuren in der Versorgung der Bedürftigen. Immer mehr Tafeln müssen kapitulieren. Natürlich machen sich die meist älteren Helfer Sorgen, Kunden bleiben ebenfalls zurück. Aber auch die Großeinkäufe in den Märkten sind ein Problem.

Jede dritte Tafel musste wegen Virus bereits schließen

Lebensmittel werden in der Ausgabestelle einer Tafel einsortiert. Foto: Roland Weihrauch/dpa/Symbolbild

Mehr als jede dritte Tafel in Baden-Württemberg hat wegen der Ausbreitung des Coronavirus bereits den Betrieb eingestellt. Die Folgen für die Bedürftigen seien gravierend, sagte Udo Engelhardt, der Sprecher der Tafeln Baden-Württemberg: „Die Leute sind doppelt gekniffen und belastet. Einerseits müssen sie sich einschränken und sind besorgt wegen der Infektionen. Andererseits müssen sie nun schauen, wie sie ohne die Gaben der Tafeln durch die Tage kommen.“

Bislang hätten mindestens 55 der rund 150 Tafeln vor der Krise kapituliert und geschlossen. Nicht nur hätten die meist älteren ehrenamtlichen Mitarbeiter und viele Kunden Angst vor Ansteckungen, es stocke auch die Versorgung mit Lebensmitteln der Anbieter wegen des veränderten Konsumverhaltens der Bevölkerung während der Corona-Krise.

Laut Verband versorgten bis zum Beginn der Corona-Pandemie mehr als 1000 freiwillige Helferinnen und Helfer bis zu 150.000 bedürftige Menschen mit Lebensmittelspenden. Zu den Tafelnutzern zählen Arbeitslose, Geringverdiener und Rentner, Alleinerziehende und Migranten. Ein überaus großer Teil der ehrenamtlichen Helfer ist im Rentenalter und gehört somit zur Risikogruppe für Viruserkrankungen.