Jeder fünfte Freiwillige stammt aus dem Land

Mehr als 19 000 junge Baden-Württemberger leisten ein Freiwilliges Soziales Jahr – Auch die Bundeswehr profitiert

Von Sabine Schwiederund Holger Gayer

Stuttgart Die Zahl der jungen Frauen und Männer, die in Baden-Württemberg einen Freiwilligendienst in sozialen Einrichtungen oder bei der Bundeswehr absolvieren, hat sich auf hohem Niveau stabilisiert. Seit der Abschaffung der Wehrpflicht im Jahr 2011, die auch das Ende des Zivildienstes bedeutete, ist die Zahl der jungen Menschen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder den Bundesfreiwilligendienst (BFD) absolvieren, von 14 453 im Jahr 2012 auf 19 236 im Jahr 2017 gestiegen. Nur 2016 lag der Wert noch höher, nämlich bei 19 301. Damit stellt Baden-Württemberg etwa ein Fünftel der insgesamt rund 100 000 Freiwilligen in sozialen Einrichtungen in Deutschland.

Auch die Bundeswehr vermeldet weitgehend stabile Werte, wenn auch mit einem leichten Trend nach unten. So wollten im vergangenen Jahr 4300 Frauen und Männer aus Baden-Württemberg einen Freiwilligen Wehrdienst (FWD) ableisten. Das waren 325 weniger als 2017. Bundesweit verzeichnete die Bundeswehr 52 200 Bewerber. 2017 waren es noch 56 940. Oberstleutnant Ulrich Haller erklärt den Rückgang mit einer „starken Konkurrenz auf dem zivilen Arbeitsmarkt“. Gleichwohl bedeutet die aktuelle Zahl der Rekruten im Vergleich zum Anteil der Grundwehrdienstleistenden im Jahr 2010 immer noch eine Steigerung. Damals wollten nur 45 969 junge Männer ihren Pflichtdienst bei der Bundeswehr ableisten.

Die Sprecherin der Freiwilligen Sozialen Dienste in Baden-Württemberg, Petra Honikel, registriert einen anhaltend starken Zuspruch der jungen Menschen – auch weil deren „Persönlichkeitsentwicklung in diesem Jahr enorm ist“. Zwar könnten die Freiwilligen den Pflegenotstand nicht beheben, weswegen sie auch „nichts davon halte, diesen Dienst zur Pflicht zu machen“. Es sei „ein Gewinn für die Gesellschaft“, wenn junge Frauen und Männer sich sozial engagierten.