Heilbronn

Jugendlicher rast auf Polizeiauto zu – versuchter Mord?

Ein Jugendlicher stiehlt ein Auto. Polizeibeamte versuchen, ihn in Heilbronn zu stoppen – doch er bremst nicht. Nun hat ihn die Staatsanwaltschaft angeklagt.

Jugendlicher rast auf Polizeiauto zu – versuchter Mord?

Die Polizei ermittelt (Symbolbild).

Von red/dpa/lsw

Weil ein damals Jugendlicher in Heilbronn auf einen Streifenwagen und Polizeibeamten zugerast sein soll, hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen versuchten Mordes erhoben. Eigenen Angaben zufolge wirft sie dem Angeschuldigten unter anderem noch Diebstahl, Gefährdung des Straßenverkehrs und ein verbotenes Kraftfahrzeugrennen vor. Der inzwischen 18-jährige Syrer war vor rund einem Jahr in Großbritannien festgenommen und nach Deutschland überstellt worden. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.

Der junge Mann soll im Oktober 2024 in Wüstenrot (Kreis Heilbronn) einen Sportwagen gestohlen haben und tags darauf damit herumgefahren sein. Zeugen fiel seine Fahrweise auf. Mehrere Streifenwagen versuchten, ihn zu stoppen. Laut Staatsanwaltschaft wollte sich der Angeschuldigte der Kontrolle und einer Verhaftung entziehen. 

Festnahme drei Wochen später

Er soll wiederholt auf andere Verkehrsteilnehmer und Polizeibeamte zugefahren sein, so dass diese sich nur in letzter Sekunde retten konnten. Dabei soll der Angeschuldigte auch den Tod dieser Menschen zumindest in Kauf genommen haben, so die Einschätzung der Staatsanwaltschaft.

So soll der Angeschuldigte auf einen Streifenwagen zugerast sein, den die Beamten quer auf die Straße gestellt hatten, um den Fahrer zu stoppen. Die Beamten fuhren im letzten Moment wieder weg, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Auch in der Folge soll der damals Jugendliche auf Einsatzfahrzeuge zugehalten sein. Durch Ausweichmanöver vermieden die Beamten Frontalzusammenstöße. 

Schließlich prallte der Flüchtende mit dem gestohlenen Wagen mit einer Geschwindigkeit von 125 Kilometern pro Stunde gegen ein geparktes Fahrzeug und floh. Eine Suche per Rettungshubschrauber blieb erfolglos, an seiner Wohnadresse wurde er nicht angetroffen, ehe er knapp drei Wochen später in Großbritannien festgenommen wurde.