Jumbojet bleibt in Stuttgart hängen

Eine Boeing 747 hängt mehr als zwei Wochen am Stuttgarter Flughafen fest und behindert dabei offenbar auch den Flugbetrieb. Sogar die Feuerwehr muss eingreifen.

Von Eberhard Wein und Daniel Kessler

Stuttgart - Mehr als zwei Wochen lang hat eine Boeing 747 der amerikanischen Fluggesellschaft National Airlines auf dem Stuttgarter Flughafen gestanden und offenbar teils den Betrieb behindert. In den einschlägigen Luftfahrt-Foren im Internet lieferte die große Fachtmaschine ordentlich Diskussionsstoff. Offenbar hatte das Flugzeug größere technische Probleme. Bei einem von gleich mehreren Startversuchen musste gar die Flughafenfeuerwehr eingreifen.

Eine Sprecherin des Flughafens bestätigte, dass die Boeing 747-409F mit dem Kennzeichen N569CA am 12. Juli nach einem abgebrochenen Startlauf auf eine Parkposition des Luftfrachtbereichs zurückgekehrt sei. „Dort mussten von der Flughafenfeuerwehr das Hauptfahrwerk beziehungsweise dessen Bremsen gekühlt werden.“ Seither hatte das Flugzeug auf dem Flugfeld gestanden. Eigentlich hätte es lediglich eine Nacht in Stuttgart bleiben sollen.

Hydraulikflüssigkeit auf der Rollbahn

Aufmerksam notierte die Luftfahrt-Community den weiteren Fortgang. Demnach habe es mehrere vergebliche Startversuche gegeben. So sei beim nächsten Anlauf Hydraulikflüssigkeit ausgelaufen, die sich über Teile der Rollbahn verteilte und den Betrieb am Flughafen behinderte. Der Flughafen äußerte sich dazu nicht, sondern verwies auf die amerikanische Fluggesellschaft.

Für die Planespotter blieb der Fall indes spannend. Am vergangenen Dienstag habe ein weiterer technischer Versuch stattgefunden. Dabei habe die Crew ein sogenanntes Highspeed-Taxiing absolviert. Dabei handelt es sich um einen schnellen Rolltest zur Überprüfung der Startbereitschaft. Danach sei ein geplanter Startabbruch zu Testzwecken durchgeführt worden.

Erst nach 19 Tagen klappt der Start

Der betroffene Jumbojet fliegt nach Informationen unserer Zeitung seit Oktober 2023 für die National Airlines und ist vor allem in Europa unterwegs, zuletzt mehrfach in Stuttgart. Zuvor war sie seit 2001 für China Airlines Cargo im Einsatz. Bisher wurden keine größeren Probleme mit diesem Flugzeugtyp bei National Airlines bekannt.

Eine Sprecherin von National Airlines kommentierte die Probleme in Stuttgart nicht, sondern erklärte lediglich, dass das Flugzeug nicht mehr in Stuttgart sei. „Es ist auf seiner nächsten Mission“, erklärte sie. Demnach war die Maschine in der Nacht zum Mittwoch wieder gestartet. Allerdings dürften für die Fluggesellschaft hohe Kosten angefallen sein. Schon die Standgebühren dürften sich auf 14 250 Euro summieren. Pro angefangenen Tag liegt der Satz nach Informationen dieser Zeitung bei 750 Euro.