Jury einigt sich per Videokonferenz auf Brentano-Preisträger

dpa/lsw Heidelberg. Die Jury zu Vergabe des Clemens-Brentano-Preises der Stadt Heidelberg hat bei einer Videokonferenz den Lyriker Levin Westermann zum diesjährigen Preisträger bestimmt. Die Stadt und die Jurymitglieder hatten sich laut einer Mitteilung vom Freitag darauf geeinigt, den Literaturpreis in diesem Jahr nicht auszusetzen, sondern die Kür wegen der Corona-Krise digital vorzunehmen.

Westermann, Jahrgang 1980, erhält die Würdigung für seinen 2019 erschienen Lyrikband „bezüglich der schatten“ (Verlag Matthes & Seitz Berlin, 2019). In der Jury-Begründung heißt es: „Levin Westermanns Texte leben von suggestiven Bildern, vom Rhythmus der Sprache und der Arbeit am Klang.“ Der nach dem romantischen Schriftsteller Clemens von Brentano (1778-1842) benannte Preis wird seit 1993 jährlich im Wechsel in den Sparten Lyrik, Erzählung, Essay und Roman an deutschsprachige Autoren vergeben, die mit ihren Erstlingswerken öffentliche Aufmerksamkeit erregt haben.

Deutschlandweit einzigartig sei, dass die Preisjury sowohl mit professionellen Literaturkritikern als auch mit Germanistik-Studenten besetzt ist. Die offizielle Vergabe des mit 10 000 Euro dotierten Preises ist für den 22. Juli terminiert. Westermann ist in Meerbusch geboren, studierte an der Hochschule der Künste Bern und lebt als freier Schriftsteller in Biel.