Karlsruhe: Veränderungen nach Corona-Krise

dpa/lsw Karlsruhe. Arbeitsabläufe, Kommunikation, Notfall-Management - die Corona-Krise hat vieles verändert. Und einige dieser Veränderungen hätten sich bewährt, sagt der Karlsruher Oberbürgermeister.

Karlsruhe: Veränderungen nach Corona-Krise

Frank Mentrup (SPD), Oberbürgermeister von Karlsruhe gestikuliert. Foto: Uli Deck/dpa/Archivbild

Die Stadt Karlsruhe will dauerhafte Veränderungen für die Verwaltung nach der Coronavirus-Pandemie prüfen. „Wir fordern alle Dienststellen auf, aus diesem Krisenmodus heraus zu lernen, was wir für die Zukunft aufrechterhalten wollen“, sagte Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) der dpa. Das gelte nicht nur für Bereiche mit Publikumsverkehr, etwa Abstände oder Spuckschutzwände. Es gehe auch um Homeoffice und technische Ausstattung mit Laptops. „Die große Veränderung und das Lernen aus dem Krisenmodus, das steht uns in den nächsten vier oder fünf Wochen noch bevor.“ In der Krise entwickelte Verbesserungen von Abläufen sollten erhalten bleiben. So hätten sich Videokonferenzen als Gewinn herausgestellt.

Mit Blick auf das Städtische Klinikum, die Feuerwehr und den Katastrophenschutz sagte Mentrup, man müsse künftig ganz anders über die Einlagerung von Schutzausrüstung reden. Er unterstütze Bestrebungen, Ausrüstung wie Schutzmasken und -kleidung wieder in Deutschland zu produzieren. „Wir werden an die Landesregierung herantreten, weil es den einen oder anderen Anbieter in der Technologieregion gibt, der sich hier anbieten würde.“

Im Klinikum habe man die Erfahrung gemacht, dass sich eine große Zahl von Behandlungsbetten gewinnen lassen, wenn der normale Betrieb zurückgefahren werde. „Ich sehe nicht, dass wir viele zusätzliche Betten brauchen, aber wir müssen uns bei der Organisation besser darauf einstellen, dass man im Notfall Teile des Krankenhauses umstrukturiert“, sagte der Oberbürgermeister. Die Auslastung der Klinik liege aktuell nur noch bei etwa 50 Prozent. Deshalb könne jetzt wieder mit Operationen begonnen werden, die nach hinten verschoben worden seien. „Die Anpassung an Infektionslagen muss man aber immer wieder neu üben.“