Kein Heranreichen an den Sommer 2018

Die Freibäder der Region verzeichnen in dieser Saison deutlich niedrigere Besucherzahlen als noch im Vorjahr

Obwohl auch dieser Sommer wieder rekordverdächtige Temperaturen mit sich brachte, strömten laut den Betreibern 2019 nicht annähernd so viele Besucher in die Freibäder der Region wie noch im Vorjahr. Manche Bäder hatten zudem noch mit Reparaturarbeiten zu kämpfen. Gut angenommen wurden hingegen die Frühschwimmerangebote.

Kein Heranreichen an den Sommer 2018

Dass es zum Wochenende hin noch einmal sonnig und warm geworden ist, haben einige Schwimmer für einen Besuch im Backnanger Freibad genutzt. Foto: A. Becher

Von Lorena Greppo

BACKNANG/MURRHARDT. Für viele Gäste des Erbstettener Bädles war die vergangene Saison eine ganz besondere. „Es ist aufgefallen, dass viele sich noch einmal im alten Bädle haben fotografieren lassen“, berichtet Jessica Bubeck, die Leiterin des Badbetriebs. Während die Kinder gespannt seien, wie das neue, sanierte Freibad kommendes Jahr wohl aussehen wird, hätten die älteren Besucher sich wehmütig gezeigt. „Mit einem lachenden und einem weinenden Auge“ habe man am vergangenen Wochenende die Badesaison ausklingen lassen – inzwischen sind schon die ersten Demontagearbeiten angelaufen.

Mit 26450 Besuchern in diesem Jahr liege man in Burgstetten über dem Durchschnitt, so Bubeck. Zwar sei man nicht an die Besucherzahl des vergangenen Jahres (29700) herangekommen, „aber wir sind mit der Saison zufrieden“. Besonders Ende Juni seien einige stark besuchte Tage dabei gewesen. „Der Rekord in dieser Saison wurde am 30. Juni mit 1674 Besuchern erzielt“, erzählt die Leiterin des Badebetriebs. Zum einen sei das gute Wetter an jenem Sonntag ausschlaggebend gewesen, aber auch ein anderer Faktor lockte neue Gäste an: „Uns kam zugute, dass es in Schwaikheim Probleme mit der Pumpe gab und das Bad dort für zwei Tage geschlossen wurde.“ So hätten sich auch einige Schwaikheimer Badegäste auf den Weg ins Erbstettener Bädle gemacht.

Etwas unter dem Durchschnitt liegt die Besucherzahl in diesem Jahr im Freibad Oppenweiler, das an diesem Sonntag mit einer traditionellen Abschlussveranstaltung die Saison beendet. Etwa 64000 Besucher habe man bisher verzeichnet, sagt Bürgermeister Bernhard Bühler. Das seien etwa 10000 weniger als im Vorjahr. Eine Erklärung für den vergleichsweise mäßigen Andrang habe er nicht, so Bühler. Da die Sanierungsarbeiten am Beckenkopf noch nicht ganz abgeschlossen waren, hatte sich die Eröffnung der diesjährigen Badesaison um etwa zwei Wochen verzögert. „Dramatisch war das nicht“, sagt der Bürgermeister. Das Wetter sei in diesen zwei Wochen ohnehin nicht besonders gut gewesen. Womöglich habe die Verzögerung den einen oder anderen Badegast aber in andere Gemeinden gelockt. Immerhin: Die Zahl der verkauften Dauerkarten sei normal gewesen, der Frühbadetag habe an 13 Tagen stattgefunden und habe mit 250 Besuchern einen guten Wert erzielt. Auch sei das Wassergymnastik-Angebot erweitert worden. Ebenfalls erfreulich: „55 Kinder haben bei uns in dieser Saison schwimmen gelernt, 25 von ihnen haben das Seepferdchen-Abzeichen gemacht.“

Auch das Murrhardter Freibad schließt seine Pforten nach dem Baden an diesem Sonntag. Schon jetzt zieht Rainer Braulik, der Geschäftsführer der Stadtwerke Murrhardt, aber eine positive Bilanz. „Es war wieder eines der sehr guten Jahre.“ Das vergangene Jahr sei zwar nicht zu toppen, aber die Besucherzahlen bewegten sich in Richtung 48000, das sei absolut zufriedenstellend. Den Vorteil den die Stadtwerke Murrhardt als Betreiber des Bads haben, sind laut Braulik die vielen Stammgäste. „Wir haben eine stetige Besucherzahl. In den Nachbargemeinden gibt es deutlich mehr Spontanbesucher, bei schlechtem Wetter bleiben die Besucher aber auch eher aus als bei uns.“ Das Wetter mache nämlich in Murrhardt nicht den größten Unterschied aus.

Für die Zukunft hofft Braulik darauf, Stabilität in Sachen Personal zu bekommen. Dieses zu finden, stellt die Freibäder vielerorts vor Schwierigkeiten. Auf der Agenda der Stadtwerke Murrhardt stehe auch die Sanierung des Kinderbeckens, diese allerdings müsse nochmal verschoben werden. „Da haben andere, dringendere Projekte Vorrang“, erklärt der Geschäftsführer. Immerhin: Die Pumpe des Kinderbeckens, die im August für einige Tage ausgefallen war, laufe inzwischen wieder problemlos.

Im Vergleich zum letztjährigen Rekordsommer liegen die Besucherzahlen im Wonnemar in Backnang dieses Jahr ungefähr 20 Prozent darunter, lässt die Pressesprecherin Carina Neumann wissen. „Die Saison war insgesamt leicht unter dem Durchschnitt der letzten Jahre.“ Der besucherstärkste Monat sei in diesem Jahr der Juni gewesen. Im September hingegen kamen nur halb so viele Besucher in das Backnanger Freibad wie im vergangenen Jahr. Durch die Ausweitung des Frühschwimmens, das seit dieser Saison statt um 7 Uhr schon um 6.30 Uhr losging und durchgängig an zwei Tagen in der Woche stattfand, habe man allerdings die Zahl der Frühschwimmer um etwa zehn Prozent steigern können.

Und noch ist die Saison ja nicht zu Ende. Mit einer großen Rutschparty lässt das Wonnemar den Sommer ausklingen (mehr Informationen dazu in der Infobox). „Der Summer Slide Out fand letztes Jahr nur an einem Tag statt und zog ungefähr 1200 Besucher an“, legt Neumann die Bilanz vor. Da die Veranstaltung in diesem Jahr über zwei Tage geht, hoffe man natürlich, diese Zahl mindestens zu verdoppeln. In der Woche darauf findet außerdem zum vierten Mal das Hundeschwimmen statt. Zu jener Veranstaltung seien in den vergangenen Jahren zwischen 200 und 300 Hunde mit Herrchen begrüßt worden.

Info
Saison endet mit Rutschparty und Hundeschwimmen

Heute und morgen können Besucher im Backnanger Freibad noch einmal den Buckel runterrutschen. Das Wonnemar, die Musikbar Wohnzimmer, das THW Backnang und meinbacknang.de laden gemeinsam zum „Super Summer Slide Out“ ein. Mit kräftiger Unterstützung durch das THW wird auf der Liegewiese eine 120 Meter lange Folienrutsche gebaut, die dann mit allerlei aufblasbaren Gummitieren und -reifen berutscht werden darf.

Gefeiert und getanzt werden darf am Samstagabend bis 24 Uhr im Freibad, die Schwimmbecken bleiben für die letzte Poolparty des Jahres natürlich geöffnet. Im Anschluss muss niemand nach Hause gehen, denn im Wohnzimmer steigt die After-Slide-Party. Vom Freibad fahren ab 0 Uhr Shuttlebusse in die Backnanger Innenstadt. Am Sonntag geht die Rutschparty dann in die Verlängerung. Ab 11 Uhr können die Gummitiere startklar gemacht werden, um 14 Uhr startet das große Staffelrennen für Fünferteams.

Zum vierten Mal findet im Wonnemar nach Saisonende das Hundeschwimmfest statt. Los geht es am Sonntag, 22. September, von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt beträgt 0,50 Euro pro Fuß und Pfote. Es findet kein regulärer Badebetrieb statt.