Keine Wanne in der Wanne

Weissacher Gemeinderat votiert für die Namen Gartenstraße und Egelsee im Gewerbegebiet.

Keine Wanne in der Wanne

Von Armin Fechter

WEISSACH IM TAL. Das Baugebiet Wanne in Unterweissach – am Ortsrand in Richtung Heininger Kreisel – ist seit August fertig erschlossen. Von den acht Bauplätzen in dem 4,8 Hektar großen Areal sind, wie Sarah Kienzle-Krauter vom Bauamt der Gemeinde berichtet, bereits fünf vergeben, die weiteren Plätze sind reserviert. Im Herbst sollen noch Grünarbeiten und Pflanzungen vorgenommen werden.

Im Gemeinderat ging es jetzt darum, wie die beiden Straßen in dem Gebiet heißen sollen. In der direkten Umgebung, so Kienzle-Krauters Hinweis dazu, orientiere sich die Namensgebung an den Gewannnamen beziehungsweise den örtlichen Gegebenheiten: Wannengrund, Wannenfeld und Gartenstraße. Letztere reicht bis in die Ortsmitte, bis zur Forststraße, und sie ist der baulichen Entwicklung von Unterweissach in Richtung Westen bis jeweils an den Ortsrand gefolgt. Zuletzt wurde der Name auch in der Verlängerung über die quer verlaufende Beethovenstraße hinaus benutzt.

Und jetzt? Kienzle-Krauter listete eine Reihe von Vorschlägen auf, die bisher andiskutiert wurden: Wanne, Wannenäcker, Untere Wanne, Obere Wanne sowie die Gewannbezeichnungen Gewände und Egelsee. Wobei die Gemeindeverwaltung für Wanne – in Verlängerung der Gartenstraße – und Wannenäcker plädierte.

Carl Höfer (CDU/FWV) meldete aber Zweifel an und warnte vor Tücken für Ortsfremde bei der Orientierung, wenn eine Straße plötzlich einen anderen Namen trägt, obwohl sie geradeaus weitergeht. Er sprach sich deshalb für eine Fortführung des Namens Gartenstraße aus. Aber das war noch nicht alles: Aus gleichem Grund warnte er davor, ähnliche Namen für mehrere Straßen zu verwenden, denn das könne extrem schwierig werden. Solche Stolperfallen wie mit Wanne, Wannengrund und so weiter solle man vermeiden. Daher: Egelsee.

Die Idee, von Gartenstraße auf Wanne zu wechseln, hänge mit dem Gedanken zusammen, das Gewerbegebiet künftig einmal an die Stuttgarter Straße anzuschließen und die Gartenstraße als Einbahnstraße zu führen, wie Kienzle-Krauter sagte. Überlegt wurde auch, so Bürgermeister Ian Schölzel, die Gartenstraße ganz abzukoppeln, um den Lkw-Verkehr aus dem Wohngebiet herauszuhalten.

Wie Höfer sprach sich auch Wilhelm König (UBL) dafür aus, den Namen Gartenstraße weiterzuführen. Für die andere Straße solle man aber eine Bezeichnung finden, die an die frühere landwirtschaftliche Nutzung erinnert – so wie die Lehmgrube auf dem Rombold-Areal, beispielsweise Weizenacker. Dem widersprach aber Höfer: Man müsse auch an die Leute dort denken, „die fühlen sich verarscht“, wenn sie etwa im Kornfeld oder auf dem Weizenacker wohnen.

Luciano Longobucco (Weissacher Bürger) sah die Namensfrage derweil „leidenschaftslos“, wichtig war ihm aber der Gedanke, die Gartenstraße wegen des Verkehrs am Gewerbegebiet zu kappen – und dann könne man auch die Namen trennen. Am Ende fiel die Entscheidung bei jeweils fünf Enthaltungen für die Beibehaltung des Namens Gartenstraße und für die neue Bezeichnung Egelsee. In allgemeines Gelächter mündete dann die Nachfrage, ob es denn „Am“, „Im“ oder „Unterm“ Egelsee heißen solle.

Symbolfoto: catawiki.de