Kinder anspornen: Tag der Hochbegabung

dpa/lsw Stuttgart. „Mathematik zum Anhören“ heißt einer der Kurse für hochbegabte Grundschüler - zum „Tag der Hochbegabung“ hat sich Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Mittwoch in Stuttgart über Förderangebote informiert. Dabei griff sie selbst zu Lego-Steinen, mit denen die Grundschüler in dem ungewöhnlichen Mathekurs Musik schaffen: Die Steine werden nach geometrischen Regeln auf einer Computeroberfläche angeordnet, das Programm spielt dann eine Melodie aus.

Angeboten wird der Kurs von den Hector Kinderakademien, die es seit 2010 gibt. Sie bieten an 66 Standorten in Baden-Württemberg Förderung für besonders begabte Kinder mit Fokus auf Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Durch die Kinderforscher in Karlsruhe, die mittlerweile mit den Kinderakademien kooperieren, hat auch die hochbegabte Caroline Quast aus Karlsruhe ihr Interesse an den Naturwissenschaften entdeckt. „Das hat meinen Experimentier- und Wissenshunger geweckt“, sagte die heute 17-Jährige. Nach dem Abitur möchte die Schülerin Elektrotechnik oder Physik studieren.

Als hochbegabt gelten Menschen mit einem Intelligenzquotienten über 130 - normal ist ein Wert zwischen 85 und 115. Für die Teilnahme an den Hector Kinderakademien müssen Kinder keinen Test machen, sondern werden von Lehrern empfohlen. Das Kultusministerium koordiniert die Arbeit der Kinderakademien. Vorerst bis Ende des Schuljahrs 2024/25 läuft eine Vereinbarung des Landes mit der Hector Stiftung über die Zusammenarbeit bei der Begabtenförderung von Grundschulkindern. Im vergangenen Schuljahr 2018/19 nahmen 23 500 Grundschulkinder an knapp 4000 Kursangeboten der Kinderakademien teil.