Kinder mitgenommen: GBA geht gegen IS-Anhängerin vor

dpa Karlsruhe. Gegen eine Anfang April am Stuttgarter Flughafen festgenommene IS-Anhängerin hat nun auch die Bundesanwaltschaft Haftbefehl erwirkt. Der 32 Jahre alten Deutschen wird vorgeworfen, ihre drei minderjährigen Kinder gegen den Willen ihres Ehemanns mit nach Syrien genommen zu haben, wie die Karlsruher Behörde am Freitag mitteilte. Ein Sohn starb dort im Bürgerkrieg bei einem Angriff.

Der Haftbefehl hat keine unmittelbaren Auswirkungen, denn die Frau sitzt bereits auf Veranlassung der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf in Untersuchungshaft. Ein Teil der Ermittlungen gegen sie laufe aber über den Generalbundesanwalt (GBA), hieß es weiter.

Den später getöteten Sohn hatte die Frau den Ermittlern zufolge in einem Ausbildungslager der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) militärisch schulen lassen. Sie habe ihre Kinder im Sinne der IS-Ideologie religiös unterrichten lassen und sich mit ihnen eine öffentliche Hinrichtung angeschaut. Die Frau hatte in Syrien einen IS-Anhänger geheiratet und ein weiteres Kind bekommen. Mit ihren drei Kindern war sie am 5. April nach Deutschland zurückgekehrt.