Kinderarmut im Südwesten ungleich verteilt

dpa/lsw Stuttgart. Jedes fünfte Kind im Südwesten lebt in Familien, die seine elementaren Grundbedürfnisse nicht ausreichend befriedigen können. Damit ist Baden-Württemberg laut Statistischem Landesamt im Ländervergleich zwar nicht das Schlusslicht, aber etliche Bundesländer wie Bayern und Sachsen schneiden besser ab. Eine Kindergrundsicherung, wie sie Sozialminister Manne Lucha (Grüne) und die evangelische Kirche fordern, soll Abhilfe schaffen. Das hat auch die Ampelkoalition in Berlin vereinbart. Sie will das bisherige Kindergeld, Kinderzuschlag sowie eventuelle Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket zur Kindergrundsicherung bündeln.

Kinderarmut im Südwesten ungleich verteilt

Ein Mann mit einem Kind auf dem Arm und einem an der Hand wirft einen Schatten auf eine mit bunten Handabdrücken bemalte Wand. Foto: Peter Kneffel/dpa/Symbolbild

Die Armut ist im Südwesten sehr unterschiedlich verteilt. Im Schnitt gelten 19,1 Prozent der Kinder und Jugendlichen als armutsgefährdet. Das bedeutet, dass das Haushaltseinkommen ihrer Familie weniger als 60 Prozent des südwestdeutschen Durchschnitts beträgt.

Im regionalen Vergleich steht Stuttgart nach Zahlen des Statistischen Landesamtes am schlechtesten da. In der Landeshauptstadt leben 23,7 Prozent der Kinder und Jugendlichen in prekären Situationen, gefolgt von der Region Nordschwarzwald (20,9 Prozent) und Schwarzwald-Baar-Heuberg (19,9 Prozent). Besser als dem Durchschnitt geht es Kindern und Jugendlichen in der Region Mittlerer Oberrhein, wo 16,7 Prozent der jungen Menschen in armutsgefährdeten Familien leben. Auch in den Regionen Ostwürttemberg (17,1 Prozent) sowie Bodensee-Oberschwaben und Donau-Iller (beide 17,7Pozent) lagen die Werte unter dem Durchschnitt.

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