Kindergärten in Althütte sollen länger öffnen

Das Angebot an Kindergarten- und Krippenplätzen in Althütte reicht derzeit aus, allerdings ist ein Wandel bei den Anforderungen erkennbar.

Kindergärten in Althütte sollen länger öffnen

Durch die Erweiterung des evangelischen Kindergartens auf insgesamt vier Gruppen hat sich die Lage in Althütte entspannt. Archivfoto: Alexander Becher

Von Annette Hohnerlein

Althütte. Die Gemeinde Althütte ist in Sachen Kindergartenplätze recht gut aufgestellt. Der Rechtsanspruch von Eltern kann sowohl bei Krippenkindern unter drei Jahren als auch bei den Älteren ab drei Jahren „weitestgehend erfüllt werden“, heißt es in der Vorlage zur jüngsten Gemeinderatssitzung, in der das Thema Kindergartenbedarfsplanung behandelt wurde. Weiter heißt es dort: „Derzeit ist in erster Linie nur im Waldkindergarten Althütte ein Engpass an freien Betreuungsplätzen gegeben.“ Durch die Erweiterung des evangelischen Kindergartens in Althütte auf insgesamt vier Gruppen habe sich die Lage entspannt.

So weit der Istzustand; die Prognosen für die kommenden Jahre zeigen aber, dass die Gemeinde ihr Angebot möglicherweise ausweiten muss. „Wir sind auf Kante genäht, aber wir können alle Anfragen bedienen“, fasste Bürgermeister Reinhold Sczuka die Situation zusammen, „Allerdings gibt es einen gewissen Wandel in den Betreuungsformen.“ Denn der Bedarf an längeren Betreuungszeiten wächst langsam, sowohl für die über als auch für die unter Dreijährigen, so die Einschätzung der Verwaltung und der Kindergartenleitungen. Das habe vor allem zwei Ursachen. Durch die hohe Inflation seien Eltern gezwungen, früher wieder ins Arbeitsleben einzusteigen beziehungsweise ihre Arbeitszeit auszuweiten, um die gestiegenen Lebenshaltungskosten aufzubringen. Außerdem kehrten mehr Arbeitnehmer aus dem Homeoffice in ihre Firma zurück, wodurch längere Fahrzeiten und damit eine längere Kinderbetreuung nötig würden.

Handlungsbedarf besteht ab 2023

In der Gemeinde gibt es insgesamt vier Kindergärten, in denen der Nachwuchs in zwölf Gruppen betreut wird. Der Kindergarten Kunterbunt mit der Krippe Farbennest und der evangelische Kindergarten nehmen auch Kinder unter drei Jahren auf, das Sechselberger Nestle und der Waldkindergarten stehen erst Kindern ab drei Jahren offen. Die bestehenden Gruppen sollen zunächst wie bisher weitergeführt werden, so beschloss es der Gemeinderat einstimmig. „Für 2022/2023 besteht aller Voraussicht nach noch kein Handlungsbedarf, jedoch müssen für das Kindergartenjahr 2023/2024 (und folgende) frühzeitig Planungen angestellt werden, wie und in welcher Einrichtung die Betreuungsformen angepasst werden können“, heißt es in der Sitzungsvorlage. Die Verwaltung erwägt, im evangelischen Kindergarten für unter Dreijährige zusätzlich eine Ganztagsbetreuung einzurichten. Angedacht ist auch, die Öffnungszeit einer Gruppe im Sechselberger Nestle um eine Stunde zu verlängern. Die Verwaltung wird nun prüfen, ob dafür mehr Personal, erweiterte Räume und eine neue Betriebserlaubnis nötig sind.