Kindergartenanbau als größte Investition

Haushaltsplan 2019 von Althütte hat ein Volumen von über 15 Millionen Euro – Neue Schulden in Höhe von 190000 Euro

Eine gute Kinderbetreuung hat ihren Preis. Das schlägt sich im Haushaltsplan von Althütte nieder, der am Dienstag im Gemeinderat eingebracht worden ist. 630000 Euro sind im kommenden Jahr für den Anbau an den evangelischen Kindergarten vorgesehen. Größere Beträge fließen auch in die Baugebiete Schillerstraße und In der Stöck.

Kindergartenanbau als größte Investition

Von Annette Hohnerlein

ALTHÜTTE. „Unserer Gesellschaft geht es gut“, schickte Bürgermeister Reinhold Sczuka der Vorstellung des Haushaltsplans im Gemeinderat voraus, „Jeder hat ein Dach über dem Kopf, ausreichend zu essen und zu trinken, wir müssen keine Not leiden.“ Das gelte auch für Althütte. Viele Vorhaben könnten 2019 umgesetzt werden. Allerdings sei die Gemeinde noch nie auf Rosen gebettet gewesen, deshalb mahnte der Bürgermeister zur Geduld: „Es geht nicht alles auf einmal.“

Im Haushaltsplan 2019 mit einem Umfang von über 15 Millionen Euro entfallen rund 12,3 Millionen Euro auf den Verwaltungs- und knapp 3 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt. Die Kreditaufnahme ist mit 190000 Euro angesetzt.

Der größte Posten bei den Investitionen ist mit 630000 Euro der Anbau an den evangelischen Kindergarten in Althütte. Damit die Mittel dafür rechtzeitig bereitgestellt werden können, wurde der Haushaltsplan etwas früher als üblich eingebracht. Denn die Zeit drängt, die vierte Kindergartengruppe, die derzeit provisorisch in der Anna-Haag-Schule untergebracht ist, soll im September ihr neues Domizil beziehen.

Mit 398000 Euro an zweiter Stelle steht die Erneuerung der Sportplatzanlage in Althütte. Hier soll das Gelände eingezäunt und der Kunstrasenplatz saniert werden. Zudem wurde für den Naturrasen ein Mähroboter angeschafft.

Die Erschließung zweier Baugebiete verursacht im kommenden Jahr ebenfalls hohe Kosten. Für die Wasserversorgung, die Abwasserbeseitigung und die Straßenerschließung im Baugebiet Schillerstraße sind insgesamt 346000 Euro eingeplant, 300000 Euro sind für die gleichen Maßnahmen im Baugebiet In der Stöck veranschlagt. Weitere 150000 Euro werden für das Ärztehaus fällig, das Anfang 2019 eingeweiht wird. Man habe alle vier Einheiten an medizinische Dienstleister vermieten können, teilte der Bürgermeister in diesem Zusammenhang erfreut mit. Bei dem Gebäude werde eine neue Ladesäule für E-Fahrzeuge installiert. Diese soll die bestehende Säule am Rathaus ersetzen, die inzwischen regelmäßig von drei bis vier Fahrzeugen genutzt werde. Allerdings könne dieser Service in Zukunft nicht mehr kostenlos angeboten werden.

Weitere Schwerpunkte bei den Investitionen sind die Ersatzbeschaffung eines Fahrzeugs für den Bauhof für 200000 Euro und der Investitionskostenausgleich für den Kanalanschluss an Rudersberg in Höhe von ebenfalls 200000 Euro. Im Zuge des Sanierungsprogramms Althütte Ortsmitte II seien der Abbruch des Gebäudes Schillerstraße 5 und des ehemaligen Bauhofgebäudes gegenüber dem Ärztehaus sowie die Gestaltung eines Bühnenbereichs bei der Festhalle vorgesehen. Mit dem Programm, das 2019 einen Umfang von 150000 Euro hat, können auch private Baumaßnahmen gefördert werden, betonte Sczuka.

In der Prioritätenliste nach hinten gerutscht ist die Sanierung des Rathausvorplatzes, die eigentlich für 2018 vorgesehen war, im Plan für 2019 aber nicht mehr auftaucht (wir berichteten).

Die Erneuerung des Sanitärbereichs in der Sporthalle sei in wenigen Tagen abgeschlossen, teilte der Bürgermeister mit. Bei der Begehung mit den Gemeinderäten habe sich allerdings gezeigt, dass weitere Sanierungsmaßnahmen nötig sind, die mittelfristig noch im Investitionsplan untergebracht werden müssen. Für 2019 schon fest eingeplant sind 50000 Euro unter anderem für einen neuen Hallenboden.

Weitere Ausgaben betreffen die Ausstattung von Spielplätzen (50000 Euro), die Anschaffung von Geräten für die Feuerwehr (20000 Euro), den Erwerb eines neuen Bauwagens für den Waldkindergarten (15000 Euro Zuschuss) und die Umsetzung des zweiten Bauabschnitts bei der Umgestaltung des Friedhofs (15000 Euro).

Reinhold Sczuka betonte, die weichen Faktoren müssen weiter gestärkt werden, damit Althütte nicht zu einer Wohn- und Schlafgemeinde wird. Um die vorgesehenen Investitionen zu ermöglichen, sei es unumgänglich, neue Kredite aufzunehmen und auf die Rücklagen zuzugreifen: „Sonst können wir dieses Programm nicht stemmen.“

Im Übrigen sei der eingebrachte Haushalt der letzte, der in der bisherigen sogenannten kameralen Systematik aufgestellt worden ist. Kämmerer Rainer Hillmann arbeite bereits mit seinem Team an der Umstellung auf das neue Haushalts- und Kassenwesen.