Kirchberg bleibt weiterhin schuldenfrei

Im Gemeinderat ist jetzt der Haushaltsplanentwurf für das kommende Jahr vorgestellt worden. Das Minus im Gesamtergebnis kann durch Rücklagen ausgeglichen werden. Zu den größten Investitionen zählt die neue Spiel- und Freizeitanlage Rappenberg.

Kirchberg bleibt weiterhin schuldenfrei

Im Vergleich zu 2020 rechnen die Finanzexperten der Gemeinde Kirchberg im nächsten Jahr wieder mit leicht erhöhten Steuereinnahmen.

Von Ingrid Knack

KIRCHBERG AN DER MURR. Seit dem Jahr 2015 ist die Gemeinde Kirchberg an der Murr schuldenfrei. Und sie wird es auch bleiben. Sowohl nächstes Jahr als auch in der Zeit danach. So wie es aussieht wenigstens bis 2024. Dies sagte Marius Vogel, Fachbeamter für das Finanzwesen, in der Ratssitzung am Donnerstagabend in der Gemeindehalle. Da der bisherige Kämmerer Christian Nobis nun in den Ruhestand geht, wird Vogel offiziell dessen Nachfolger. Der Haushalt 2021 ist der vierte Haushalt in Kirchberg nach dem neuen kommunalen Haushaltsrecht. Und der erste, der von Vogel geplant wurde.

Das Planwerk schließt mit einem negativem Gesamtergebnis ab. Es ergibt sich ein Minus von 344750 Euro. Auch im Finanzhaushalt steht ein Minus in Höhe von 957000 Euro. Dennoch sagte Vogel: „Wir sind noch mit einem blauen Auge davongekommen.“ Damit der Haushalt wieder ausgeglichen ist, kann die Gemeinde auf Erspartes zurückgreifen. Nicht selbstverständlich ist auch: „Mit 1,1 Millionen Euro Einnahmen bei der Gewerbesteuer und 2,5 Millionen beim Einkommensteueranteil liegen wir etwas höher als im Vorjahr“, wusste Vogel.

Zu den anvisierten Investitionen mit einer Gesamtsumme von rund 1,5 Millionen Euro im kommenden Jahr zählen die Spiel- und Freizeitanlage im Rappenberg mit rund 500000 Euro und die Vorplanung für das Projekt Gemeindehalle (Sanierung oder Neubau) mit rund 150000 Euro. Für den barrierefreien Umbau der Bushaltestellen wurden 190000 Euro eingestellt. Für eine weitere Grüninsel für Beisetzungen mit 72 Grabplätzen auf dem Friedhof sind im Haushaltsplanentwurf 100000 Euro vorgesehen. Die Details dazu wurden am Donnerstagabend vorgestellt. Insgesamt wird inklusive der gärtnerischen Arbeiten mit Kosten von rund 120000 Euro gerechnet. Für den Feinbelag auf einer Straße im Gebiet Rappenberg III waren ursprünglich 105000 Euro vorgesehen. Mittlerweile hat sich aber ergeben, dass die Kommune dafür nur rund 48000 Euro ausgeben muss, was das negative Ergebnis des Haushalts ein wenig minimiert. Dass sich das Gesamtvolumen des Haushalts gegenüber dem Vorjahr verringert hat, hängt auch mit dem Baugebiet Rappenberg IV zusammen. Die größten Posten auf der Ertragsseite sind Steuern und ähnliche Abgaben mit rund 4,6 Millionen Euro, Zuweisungen und Zuwendungen sowie Umlagen mit rund 2,67 Millionen Euro sowie Entgelte für öffentliche Leistungen und Einrichtungen mit zirka 1,47 Millionen Euro. Bei den Aufwendungen sind mit etwa 3,6 Millionen Euro die Personalausgaben der teuerste Posten. Und da schlagen vor allem die Personalkosten im Zusammenhang mit den Kitas zu Buche – Tendenz steigend. Zudem bilden die Transferaufwendungen einen hohen Anteil an den Aufwendungen insgesamt. Diese beziehen sich vor allem auf die FAG- und die Kreisumlage. Für Sach- und Dienstleistungen fallen ungefähr 1,37 Millionen Euro an.

Sowohl Gebhard Kunzi von der Unabhängigen Bürgerschaft Kirchberg (UBK) als auch Martin Wolf von der Freien Liste Kirchberg sprachen den Sanierungsbedarf von Feldwegen an. Eigens für die Detailabstimmungen ist im Übrigen bereits eine Feldwegekommission eingesetzt worden, die im April tagen soll. Kunzi regte an, die 100000 Euro im Haushaltsplanentwurf für die Pflege der Feldwege aufzustocken. Die Freie Liste Kirchberg beantragte, „dass wir uns im nächsten Jahr auch aktiv mit dem Thema Klimaschutz auseinandersetzen“, so Wolf. Als Beispiele dafür nannte er den ressourcenschonenden Verbrauch von Rohstoffen und dass die Energieeffizienz der Gemeindegebäude erfasst werden soll, um Handlungsfelder aufzuzeigen.