Kirche protestiert gegen offene Geschäfte an Karfreitag

dpa/lsw Stuttgart. Die evangelische Kirche in Baden-Württemberg ist empört darüber, dass die Landesregierung eine Öffnung von Supermärkten am Karfreitag erlaubt hat. „Es ist unvorstellbar, dass die Menschen an diesem Tag einkaufen gehen, aber nicht in den Gottesdienst dürfen“, betonten die beiden Landesbischöfe Jochen Cornelius-Bundschuh (Baden) und Frank Otfried July (Württemberg) am Freitag. „Wir fordern die umgehende Rücknahme der Ladenöffnungsmöglichkeit am Karfreitag.“

Die Landesregierung habe ihre Entscheidung ohne die vorgeschriebene vorherige Anhörung der Kirchen getroffen. „Es gibt überhaupt keinen Grund dafür, am Karfreitag einkaufen zu gehen“, erklärten die Bischöfe.

Der Karfreitag ist ein rechtlich besonders geschützter „stiller Feiertag“, an dem die Christen des Kreuzestodes Jesu gedenken. Die Regierung hatte wegen der Corona-Krise die Öffnung von lebensnotwendigen Geschäften wie Supermärkten auch an Sonn- und Feiertagen erlaubt. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Gewerkschaft Verdi bezeichneten die Entscheidung als „völlig überflüssig“ und „skandalös“.