Kohn macht den Unterschied

Der VfB Friedrichshafen gewinnt zum Auftakt der Volleyball-Bundesliga beim Meister – dank eines 21-Jährigen.

Von sid

Berlin - Außenangreifer Simon Kohn setzte zu einer finalen Flugeinlage an und rutschte bäuchlings durch das Spalier seiner Mitspieler vom VfB Friedrichshafen, die dem Mann des Abends mit einer La-Ola-Welle zujubelten. Der 21 Jahre alte Kohn hatte beim Saisonauftakt als wertvollster Spieler entscheidenden Anteil am 3:0-Sensationserfolg der Gäste bei Meister Berlin Recycling Volleys.

„Man geht natürlich in jedes Spiel, um es zu gewinnen, aber Berlin hat in den vergangenen Jahren gezeigt, dass das hier nicht so einfach ist“, sagte der mit 188 Zentimetern vergleichsweise kleine Kohn nach dem Überraschungserfolg (25:18, 25:21, 34:32) gegen die Berliner, die erstmals nach sieben Jahren ihren Bundesliga-Heimauftakt verloren. Dem starken Auftritt ließ Kohn kleinlaute Worte folgen. Es sei „super, dass es jetzt direkt geklappt hat, hoffentlich wird es eine geile Saison“.

Beim 156. Duell gegen den Meister hatte der jüngste Profi unter dem Dach der Berliner Max-Schmeling-Halle mit elf Punkten groß aufgespielt. Speziell im langen dritten Satz servierte Kohn sein Team mit sicherem Aufschlagspiel wieder heran. Diese bis zum Schluss anhaltende Überzeugung, auch gegen den Serienmeister gewinnen zu können, hatte der Trainer aus Friedrichshafen offenbar erfolgreich vermitteln können.

„Ich sage den Spielern immer, dass sie daran glauben sollen, dass sie solche Spiele gewinnen können, wenn sie hart arbeiten. Das ist heute auf dem Feld gelungen, vor allem aber in den vergangenen Tagen im Training“, erklärte der 36 Jahre alte Adam Swaczyna. Dass die Friedrichshafener den BR Volleys in dieser Saison ernsthaft Konkurrenz machen könnten, stellte indes Kaweh Niroomand, Geschäftsführer der BR Volleys, fest: „Jetzt weiß man: Die Liga wird interessant.“