Kommentar: Ein Funken Hoffnung im Nahen Osten

Kommentar: Ein Funken Hoffnung im Nahen Osten

Von Thomas Seibert

In den fast zwei Jahren des Gaza-Krieges ist schon öfter Hoffnung aufgeglüht, die dann von neuer Gewalt erstickt wurde. Nun gibt es wieder einen Funken Hoffnung, weil sich die Hamas in wichtigen Punkten der Gespräche über eine neue Waffenruhe bewegt hat. Eine Einigung scheint möglich. Das liegt vor allem daran, dass die Hamas mit ihrem Nein zu Kompromissen nicht nur Israel und die USA, sondern auch arabische Vermittler wie Ägypten und Katar gegen sich aufgebracht hat. Die Terrorgruppe hat den Bogen überspannt und muss nun Kompromisse machen.

Mit einer neuen Feuerpause wäre der Konflikt nur unterbrochen und könnte nach zwei Monaten wieder aufflammen, wenn sich Israel und die Hamas nicht auf eine Nachkriegsordnung einigen. Eine solche Vereinbarung liegt derzeit in weiter Ferne. Israel will etwa, dass in Gaza eine Palästinenser-Regierung ohne Verbindungen zur Hamas oder zur palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland eingesetzt wird. Die Hamas ist zu einem Machtverzicht in Gaza bereit, doch Palästinenser und Araber bestehen auf die Einbeziehung der Autonomiebehörde. Nur dann und wenn Israel auf die angedrohte Massenvertreibung von Zivilisten aus Gaza verzichtet, wären arabische Staaten bereit, Truppen zur Sicherung der Ordnung nach Gaza zu schicken.

Eine Feuerpause würde aber den Vermittlern Zeit für Gespräche geben: Der neue Funken Hoffnung hätte eine Chance.