Kommission legt sich nicht auf Missbrauchsbeauftragten fest

dpa/lsw Stuttgart. Ein eigener Missbrauchsbeauftragter wird in Baden-Württemberg auf absehbare Zeit nicht eingesetzt. Anders als erwartet äußert sich die Kinderschutz-Kommission in ihrem ersten Bericht mit Empfehlungen zum besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen nicht zu dem möglichen neuen Amt. „Wir haben das explizit nicht thematisiert, dass am Ende des extrem produktiven Prozesses das Ergebnis ein Missbrauchsbeamter sein wird“, sagte der baden-württembergische Sozialminister Manne Lucha (Grüne) bei der Präsentation der Ergebnisse am Montag in Stuttgart. „Der zuständige Minister ist per se schon mal der oberste Missbrauchsbeamte.“

Kommission legt sich nicht auf Missbrauchsbeauftragten fest

Manne Lucha (Bündnis 90/Die Grünen) hält eine Rede. Foto: Felix Kästle/dpa/Archivbild

Lucha schloss aber nicht aus, dass am Ende der Beratungen in der grün-schwarzen Koalition die Einsetzung eines Beauftragten stehen könnte. Der Unabhängige Beauftragte der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs hatte die Länder bereits 2018 nach dem Missbrauchsfall in Staufen wiederholt aufgefordert, eigene Missbrauchsbeauftragte einzusetzen. Der jahrelange Missbrauch eines kleinen Jungen dort hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt.