Baukosten - 2013 hatte die Landeshauptstadt eine detaillierte Planung für große Bauprojekte im Kulturbereich ausgearbeitet. Doch nach nur sechs Jahren scheint diese fast vollständig überholt.
Stuttgart Die Kosten für die Stadt Stuttgart bei der Sanierung und dem Neubau von Kultur- und Veranstaltungsorten scheinen aus dem Ruder zu laufen. Die Sanierung der Oper ist dabei nur ein Posten auf einer Liste voller Ausgaben, die der Stadt in den kommenden Jahren bevorstehen. Die ursprüngliche Planung, die sieben große Projekte umfasst, scheint nach nur sechs Jahren fast vollkommen überholt zu sein: Bei zahlreichen Vorhaben sind sowohl Kosten als auch die Zeitpläne mittlerweile vollständig andere.
Die besagte Liste stammt aus dem Jahr 2013 und wurde von der damaligen Kultusbürgermeisterin Susanne Eisenmann (CDU) an die Chefs der Fraktionen im Stuttgarter Gemeinderat übergeben. Die Verwaltung hatte in dem Papier den Planungsstand samt Kostenschätzungen für die sieben größten Bauvorhaben im Kulturbereich benannt. Insgesamt rechnete man bei der Stadt mit Ausgaben in Höhe von rund 400 Millionen Euro – 200 Millionen davon sollte die Stadt, die andere Hälfte das Land tragen.
Wie deutlich sich die aktuellen Kostenschätzungen von denen vor sechs Jahren unterscheiden, wird an zwei Beispielen besonders deutlich. Die Sanierung der Oper hatte die Stadt damals mit einem Investitionsvolumen von rund 300 Millionen Euro beziffert. Inzwischen liegen die Schätzungen zwischen 400 und 600 Millionen Euro – ohne dabei die Kosten für eine Interimsspielstätte zu berücksichtigen. Eine weitere deutliche Abweichung findet sich bei den Kosten für den Erweiterungsbau des Theaterhauses auf dem Pragsattel. 2013 hatte die Stadt mit Kosten von rund 20 Millionen Euro kalkuliert. Nach Informationen unserer Zeitung rechnet die Verwaltung aktuell mit mehr als 46 Millionen Euro.
Weitere Posten auf der Liste von 2013 sind der Neubau des Linden-Museums, die Sanierung der Liederhalle und der Bau eines neuen Film- und Medienhauses.