Kinderkrankenschwester aus Untersuchungshaft frei

dpa/lsw Ulm. Es schien ein schreckliches Verbrechen: Eine Kinderkrankenschwester soll Babys mit Morphium vergiftetet haben. Der Verdacht gegen die Frau kann nun nicht mehr aufrechterhalten werden.

Die Krankenschwester, die im Verdacht stand, am Universitätsklinikum Ulm Babys mit Morphium vergiftet zu haben, ist aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Wie die Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte, wurde der Haftbefehl am Sonntag aufgehoben. Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass der dringende Tatverdacht gegen die Frau nicht aufrechterhalten werden könne.

Der dringende Tatverdacht gegen die Krankenschwester beruhte auf einem Fund in ihrem Spind an ihrem Arbeitsplatz. Dort hatten die Ermittler eine Spritze gefunden, in welcher sich nach ersten Untersuchungsergebnissen in der Muttermilch mutmaßlich auch Morphin befunden habe. Weitere Analysen des Spritzeninhalts bestätigten diesen Verdacht jedoch nicht, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Die Frau hatte die Tatvorwürfe bestritten.

Die Krankenschwester war am vergangenen Mittwoch wegen Verdachts auf versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung in Untersuchungshaft gekommen. Sie soll Säuglinge Medikamente verabreicht und in Lebensgefahr versetzt haben - so die Annahme der Polizei. Ermittler hatten im Krankenhaus-Spind der Frau eine Spritze gefunden, in der sich ersten Erkenntnissen nach Muttermilch und mutmaßlich Morphin befanden. Weitere Analysen bestätigten diesen Verdacht jedoch nicht. Die Frau hatte die Tatvorwürfe bestritten.

Im Ulmer Klinikum waren im Dezember fünf Säuglinge wegen lebensbedrohlicher akuter Atemnot behandelt worden. Erst Wochen nach den Notfällen hatten rechtsmedizinische Untersuchungen eine Morphiumvergiftung als Ursache ergeben. Staatsanwaltschaft, Landeskriminalamt und Polizei wollen bei einer Pressekonferenz am Dienstag den Stand der Ermittlungen bekanntgeben.