Kretschmann: Falsche Zeit für Kanzlerkandidaten-Debatten

dpa/lsw Stuttgart. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will derzeit keine Diskussion über mögliche Kanzlerkandidaten seiner Partei führen. „In Thüringen sind wir so gerade über die Fünf-Prozent-Hürde gerutscht“, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart mit Blick auf die Landtagswahl Ende Oktober. „Das ist gerade nicht der richtige Zeitpunkt, um Kanzlerkandidaten-Debatten zu führen.“ Zunächst müssten die Grünen schauen, dass sie den Zuspruch, den sie in der Bevölkerung hätten, auch hielten. Er werde die Debatte über mögliche Kanzlerkandidaten der Grünen auch nicht eröffnen.

Kretschmann: Falsche Zeit für Kanzlerkandidaten-Debatten

Robert Habeck, Ko-Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen. Foto: Michael Kappeler/dpa/Archivbild

Damit korrigierte er noch einmal seine Aussage von Ende Oktober. Auf die Frage von Entertainer Harald Schmidt, wer von den Grünen für eine Kanzlerkandidatur infrage käme, hatte Kretschmann damals „Habeck“ geantwortet. Kretschmann erklärte am Dienstag, er sei an dem Tag nicht richtig im „Aufpassermodus“ gewesen. Er sei im Gespräch mit Schmidt auch zunächst sehr angespannt gewesen. „Nach zehn Minuten war ich vielleicht etwas zu entspannt und habe da nicht aufgepasst“, erklärte er seine Äußerung, die bei den Grünen für viel Aufregung gesorgt hatte, da er die Ko-Vorsitzende Baerbock nicht erwähnte.

Die Grünen kommen vom 15. bis zum 17. November im nordrhein-westfälischen Bielefeld zum Bundesparteitag zusammen. Dann stellen sich die beiden Parteichefs Robert Habeck und Annalena Baerbock zur Wiederwahl. Intern gelten sie auch als Spitzenkandidaten für die nächste Bundestagswahl als gesetzt. In den bundesweiten Umfragen lagen die Grünen zuletzt bei etwa 18 bis 23 Prozent.