Kretschmann: Persönliche Ängste rücken in den Hintergrund

dpa/lsw Ravensburg. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat nach eigenem Bekunden keine Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus. „Wenn es mich erwischt, gehöre ich zu den Risikogruppen, das ist schon klar“, sagte er der „Schwäbischen Zeitung“ (Donnerstag). Aber Angst habe er persönlich nicht.

Kretschmann: Persönliche Ängste rücken in den Hintergrund

Winfried Kretschmann (Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, nimmt an einer Plenarsitzung teil. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

„Die Verantwortung für das Land und die Menschen ist zu groß“, erklärte der Regierungschef. „Ich schlafe ehrlich gesagt in den letzten Tagen nicht gut, aber das liegt nicht daran, dass ich mir um mich Sorgen mache, sondern daran, dass ich meine Entscheidungen überdenke und hinterfrage.“ Er denke an die Zukunft - etwa daran, ob das Land das Material bekomme, das man brauche. „Das hat den Vorteil, dass es die eigenen Ängste in den Hintergrund rückt.“

Er spüre einen gewaltigen Druck auf sich. „Wir haben für eine Pandemie dieser Art keine Blaupause. Man muss oft auf Sicht fahren“, sagte Kretschmann. Auch die Wissenschaft sei sich nicht immer einig darüber, was der nächste Schritt sein solle. „Dabei kann man auch Fehler machen. Und wenn man schwere Fehler in solch einer Krise macht, kann das verheerende Folgen haben.“