Kretschmann-Unfall: Ministerium plant Tempolimit bei Nässe

dpa/lsw Stuttgart. Nach dem Unfall mit dem Dienstwagen des Ministerpräsidenten will Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) ein Tempolimit bei Nässe auf dem Streckenabschnitt der A81 nördlich von Heilbronn anordnen. Denn bereits zuvor hatte es dort Unfälle gegeben. „Zusätzlich nehmen wir diese Unfälle zum Anlass, den gesamten Abschnitt der A81 unter Verkehrssicherheitsaspekten erneut unter die Lupe zu nehmen“, zitierten die „Stuttgarter Nachrichten“ (Samstag) Hermann. Wie hoch das Tempolimit ausfallen wird, ist nach Angaben seines Sprechers vom Freitag noch unklar.

Kretschmann-Unfall: Ministerium plant Tempolimit bei Nässe

Winfried Kretschmann (Grüne), Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Foto: Silas Stein/dpa

Am Montagabend war der Dienstwagen von Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) auf der nassen Autobahn bei Möckmühl nördlich von Heilbronn ins Schleudern geraten, gegen eine Leitplanke geprallt und auf dem Seitenstreifen zum Stehen gekommen. Minuten später krachte ein Auto in ein stehendes Begleitfahrzeug aus der Kolonne Kretschmanns. Der Ministerpräsident, der nicht am Steuer saß, blieb unverletzt. Drei Menschen in dem nachfolgenden Wagen verletzten sich aber teils schwer. Ein einjähriges Mädchen schwebte in Lebensgefahr. Ein 33-Jähriger wurde schwer, eine 29 Jahre alte Frau auf dem Beifahrersitz leicht verletzt. Über den aktuellen Zustand der Verletzten gab die Polizei dem Bericht zufolge keine Auskunft.

Die Autobahn nördlich von Heilbronn wird derzeit auf vielen Abschnitten sukzessive erneuert. Die Fahrbahn im Bereich des Unfalls soll aber erst in den kommenden beiden Jahren komplett in Betonbauweise erneuert werden, wie die „Stuttgarter Nachrichten“ weiter berichten. In dem Abschnitt südlich der Jagsttalbrücke seien die Werte der Fahrbahn in Bezug auf Griffigkeit, Spurrinnentiefe und fiktive Wassertiefe in Ordnung und unauffällig, hieß es im Verkehrsministerium. Die Werte können mit Blick auf Aquaplaning ausschlaggebend sein. Sie waren zuletzt 2017 erfasst worden. Es habe kleinere Erneuerungen gegeben. Darüber hinausgehende größere Defizite seien aber nicht bekannt.