Kritik an Tübinger Corona-Kontrollen: Palmer wiegelt ab

dpa/lsw Tübingen. Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat sich über Kritik an neuen Corona-Kontrollen in Tübingen verärgert gezeigt, von denen Menschen mit der Corona-Warn-App ausgenommen sind. Dort darf das Ordnungsamt seit vergangener Woche an öffentlichen Plätzen Personalien von Gruppen mit mehr als zehn Personen aufnehmen, die die App nicht auf dem Handy haben. Baden-Württembergs Datenschutzbeauftragter Stefan Brink hält das Vorgehen für falsch. Die Freiwilligkeit müsse bei der App bewahrt werden. Druck durch Vergünstigung dürfe nicht entstehen. Zuvor hatte der SWR darüber berichtet.

Kritik an Tübinger Corona-Kontrollen: Palmer wiegelt ab

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne). Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild

„Bisher sind alle benachteiligt, die in einem Café oder Restaurant einkehren und ihre Daten hinterlassen müssen, während alle, die stattdessen Take-away konsumieren, das nicht müssen“, sagte Palmer. Für das Coronavirus mache es keinen Unterschied. Es sei ein völlig falsches Signal, wenn der Datenschutz sich gegen den Corona-Schutz stelle, obwohl die App viel mehr Datensicherheit gewährleiste als die herkömmliche Aufzeichnung auf Papier. „Kluge Datenschützer würden fordern, die altmodische Papierverarbeitung möglichst vollständig durch die Corona-Warn-App zu ersetzen.“