Kunst im Elefantenhaus: Theater Heidelberg im Zoo

dpa Heidelberg. Frau und Mann, Geld und Kunst, Tier und Mensch, Europa und Afrika: Machtverhältnisse stehen im Mittelpunkt einer szenischen Installation, die am Freitagabend in Heidelberg uraufgeführt wurde. Für die Premiere von „Der sechste Kontinent“ wich das Theater und Orchester Heidelberg an eine ungewöhnliche Spielstätte aus - das Elefantenhaus des Heidelberger Zoos. Schauspieler und Publikum bewegten sich vor und hinter dem Zaun des Geheges.

Kunst im Elefantenhaus: Theater Heidelberg im Zoo

Zuschauer verfolgen die Generalprobe zur Uraufführung der szenischen Installation „Der sechste Kontinent“ im Elefantenhaus des Zoos. Foto: Silas Stein

Im Mittelpunkt der Aufführung stehen zwei Frauen: Eine Performancekünstlerin und eine Tropenforscherin aus dem frühen 20. Jahrhundert. Sie versuchen, Kunst und Wissenschaft gegen den Einfluss ihrer männlichen Geldgeber zu verteidigen. Dabei betrachten sie den afrikanischen Kontinent ihrerseits durch eine eurozentrische Brille und begegnen ihm mit rassistischen Stereotypen. Das Theater Heidelberg arbeitete für die Aufführung mit dem Kollektiv „Raum+Zeit“ zusammen.

Die drei Elefantenbullen Tarak, Jadanar und Ludwig mussten während der Aufführung für ein paar Stunden in ihr Außengehege ausweichen. „Wir haben sehr flexible Elefanten“, sagte der Tierpfleger Tobias Kremer. Sie hätten sich schnell an die Veränderung gewöhnt.