Landeskriminalamt begrüßt Pläne zur Cybersicherheit

dpa/lsw Stuttgart. Das baden-württembergische Landeskriminalamt (LKA) begrüßt den geplanten Aufbau einer Cybersicherheitsagentur im Südwesten. Mit seiner großen Wirtschaftskraft sei Baden-Württemberg Ziel für Cyberkriminelle. „Die Zahl der Cyberangriffe auf Firmen und Institutionen nimmt kontinuierlich zu“, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung des LKA vom Dienstag. Solche Attacken seien mittlerweile die größte Bedrohung für den Wirtschaftsstandort und für die Gesellschaft, wird Ralf Michelfelder, Präsident des LKA in der Mitteilung zitiert. Auch mit Blick auf die digitale Beweisführung sei der Aufbau eines solchen Zentrums zu begrüßen. „Die Auswertung von Mobiltelefonen, USB-Sticks, Festplatten und PC-Systemen ist nahezu bei jedem Ermittlungsverfahren Standard“.

Landeskriminalamt begrüßt Pläne zur Cybersicherheit

IT Security Wissenschaftler trainieren im Cybersicherheitszentrum. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Symbolbild

Innenminister Thomas Strobl (CDU) hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, um die Cybersicherheit im Südwesten zu verbessern. Unter anderem soll im Frühjahr 2021 eine Cybersicherheitsagentur errichtet werden, die 2022 voll in Betrieb sein soll. Das Ministerium sucht nun Experten. Hintergrund ist, dass das Ministerium weiter steigende Fallzahlen beim Ausspähen und Abfangen von Daten erwartet.

Unter anderem die Deutsche Polizeigewerkschaft hatte die Pläne kritisiert. Statt eine Cybersicherheitsagentur aufzubauen sollte das Land lieber bestehende Behörden aufrüsten. „Angesichts von Kosten, dem Mangel an fachkundigem Personal, der vorhandenen Kompetenz bei Polizei und Verfassungsschutz wäre es eine richtige Entscheidung, diese Behörden personell und technisch besser auszustatten, als eine neue Behörde aufzubauen“, hatte der Landeschef der Gewerkschaft, Ralf Kusterer, am Montag den „Stuttgarter Nachrichten“ gesagt.