Natascha Bobleter (Diakonie), Waltraud Bühl (Kreisseniorenrat) und Annalena Lindner (Ministerium für Soziales) mit Landrat Richard Sigel (von links). Foto: Benjamin Beytekin
Rems-Murr. Die negativen Schlagzeilen aus dem Bereich der Pflege reißen nicht ab. Deshalb haben das Sozialministerium und der Rems-Murr-Kreis haupt- und ehrenamtlich Engagierte zu einer Regionalkonferenz ins Bürgerhaus Kernen eingeladen. Unter dem Motto „Sorgende Gemeinschaften, lebendige Quartiere“ gab es Fachvorträge und Austauschformate – als Fortsetzung der Pflegekonferenz des Rems-Murr-Kreises im vergangenen Jahr und als Regionalkonferenz des Sozialministeriums.
Landrat Richard Sigel betonte bei der Begrüßung: „Im Rems-Murr-Kreis arbeiten wir bewusst daran, ein gutes Älterwerden möglich zu machen und die Pflege zu unterstützen – von unserem Pflegecampus, der am Rems-Murr-Klinikum Winnenden entsteht, über den Bau von Pflegeheimen und Quartieren durch unsere Kreisbau bis hin zur konkreten Unterstützung der Pflegeheime“, so der Landrat.
Präsentation zu Wohnformen im Alter
Die Präsentation „Vielfalt im Quartier – wie Wohnen, Pflege und Begegnung zusammenfinden“ beleuchtete die Herausforderungen des Wohnens im Alter und wie die Kreisbaugesellschaft Lösungen im Umgang mit dem demografischen Wandel findet. Die Kreisbaugesellschaft investiert in unterschiedliche Wohnformen und entwickelt Quartiere, damit ältere und pflegebedürftige Menschen möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können. Zudem wird darauf geachtet, Raum für Begegnung und die notwendige Infrastruktur in diesen Gebieten zu schaffen, damit die Gemeinschaft sich gegenseitig unterstützen kann.
Als konkretes Arbeitsergebnis konnte der Landrat gemeinsam mit Vertreterinnen der Arbeitsgruppe eine neue App für pflegende Angehörige vorstellen: Dem Team der Sozialplanung im Landratsamt ist es gelungen, eine bereits bestehende App der Interessenvertretung pflegender Angehöriger für den Rems-Murr-Kreis kostenfrei zu regionalisieren. Bereits bei der Pflegekonferenz im vergangenen Jahr haben die Akteure neben dem Fachkräftemangel die bessere Unterstützung pflegender Angehöriger bewusst als Schwerpunkt herausgearbeitet. Schließlich erfüllen pflegende Angehörige oft im Verborgenen eine wichtige Funktion innerhalb der Pflegelandschaft. Die kostenfreie App „in.kontakt“ des Vereins „Wir pflegen“ bietet die Möglichkeit, sich mit anderen in ähnlichen Situationen auszutauschen – bequem von zu Hause aus.
Die App kann die Nutzer mit anderen pflegenden Angehörigen vernetzen und für einen Erfahrungsaustausch und Unterstützung in sicheren Chatkanälen sorgen. Dazu gibt es private Eins-zu-eins-Chats und spezielle Kanäle für Selbsthilfegruppen. Zudem werden Informationen über den Verein „Wir pflegen“ und über aktuelle Veranstaltungen geboten.
Entwickelt wurde die App vom Bundesministerium für Gesundheit, gefördert wurde sie von der Techniker Krankenkasse in NRW. Weitere Infos und Download unter www.wir-pflegen.net. Für Rückfragen zur App oder dem Chat für pflegende Angehörige im Kreis steht Christian Müller per E-Mail an C.Mueller2@rems-murr-kreis.de oder unter der Telefonnummer 07151/ 501-1180 zur Verfügung. lra