Landkreise pochen auf einheitliches Corona-Testprogramm

dpa/lsw Stuttgart. Die Landkreise pochen auf den Aufbau eines landesweit einheitlichen Systems für Corona-Tests. Der Hauptgeschäftsführer des Landkreistags, Alexis von Komorowski, sagte am Donnerstag in Stuttgart: „Wir sind weit davon entfernt, ein landeseinheitliches Niveau der Testungen zu haben.“ Eine einheitliche Beobachtung des Infektionsgeschehens sei aber nötig, um früh reagieren zu können, falls es eine zweite Infektionswelle geben sollte. Darüber berichteten auch „Stuttgarter Nachrichten“ und „Stuttgarter Zeitung“ (Donnerstag).

Landkreise pochen auf einheitliches Corona-Testprogramm

Alexis von Komorowski, Hauptgeschäftsführer des Landkreistages Baden-Württemberg. Foto: picture alliance / Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Den Landkreisen kommt bei der Bekämpfung des Coronavirus eine entscheidende Rolle zu. Bei einem Wert von 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen in einem Kreis will Baden-Württemberg die „Vorwarnstufe“ ausrufen. Die Behörden sollen die Entwicklung dann genau beobachten, die Menschen zur besonderen Vorsicht mahnen und die Corona-Tests ausweiten. Ab einem Wert von 50 Neuinfektionen müssen konkrete Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ergriffen werden.

Nach Darstellung des Landkreistags haben Land und Kommunen schon Mitte Mai ein landeseinheitliches Testprogramm verabredet. Wie das Land dieses Monitoring aber umsetzen will und wann, ist bislang unklar. Das Sozialministerium teilte mit, man arbeite an einer Kabinettsvorlage. Nach Ministeriumsangaben gibt es Kapazitäten für 160 000 Tests auf das Coronavirus in der Woche. Wie viele Tests jetzt pro Woche durchgeführt würden, sei schwer zu sagen, da sowohl Krankenhäuser, Arztpraxen als auch viele Privatlabore testen.