Landwirte: Sorgenfalten wegen der Wetterkapriolen

dpa/lsw Stuttgart. Die Wetterkapriolen der vergangenen Wochen und Tage wirken bei Landwirten und Obstbauern im Südwesten nach Darstellung des Landesbauernverbandes (LBV) nach. Mit Blick auf die Obsternte rund um den Bodensee sorgt die Wetterlage bei Landwirten für Sorgenfalten, wie es vom LBV in Baden-Württemberg heißt.

Landwirte: Sorgenfalten wegen der Wetterkapriolen

Druckstellen und Risse auf heranreifenden Kirschen. Foto: Felix Kästle/dpa/Archivbild

Nach den jüngsten Hagelschäden bei Kirschen und anderen Obstsorten fürchteten Bauern, dass Unwetter mit Starkregen und Hagel für weitere Zerstörungen sorgen könnten, sagte die Sprecherin des Landesbauernverbandes, Ariane Amstutz. Schon jetzt sei klar, dass die Kirschernte am Bodensee nicht wie üblich in den kommenden Tagen starte, sondern erst Ende Juni. Es sei in den vergangenen Wochen schlicht zu kühl gewesen, sagte die Verbandssprecherin.

Ob die Kälte im Mai oder der Starkregen in den ersten Junitagen zu langfristigen Einbußen bei der Ernte 2021 führen, ist aus Sicht des Verbandes noch offen: „Es ist schlicht noch zu früh, um eine Prognose zu treffen“, sagte Amstutz. So könne sich ein Sommer mit ausreichend Sonne, Wärme und Regen entwickeln. Es sei aber auch möglich, dass die kommenden Monate zu trocken, zu kühl oder zu feucht werden.

Auch Erdbeeren hätten sich in manchen Anbaugebieten langsamer als üblich entwickelt. Denn das Frühjahr sei vielerorts zu kühl und wolkenverhangen gewesen, sagte die LBV-Sprecherin. Für Kunden müsse das aber kein Nachteil sein, da die Preise für die beliebten Früchte zurzeit relativ niedrig seien. Der Grund: Spanische - und damit günstigere - Erdbeeren kamen in diesem Jahr wesentlich früher auf den Markt als die teureren Erdbeeren aus Südwestdeutschland. Um konkurrenzfähig zu bleiben, hätten die Obstbauern nun die Preise auf dem heimischen Markt gesenkt. Beim Ackerbau sehe es bisher gut aus.

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Landwirte: Sorgenfalten wegen der Wetterkapriolen

Druckstellen und Risse sind auf Kirschen zu sehen. Foto: Felix Kästle/dpa