Deutscher Beamtenbund

Langjähriger DBB-Chef Ulrich Silberbach ist verstorben

Der gerade erst aus dem Amt geschiedene Vorsitzende des Deutschen Beamtenbundes, Ulrich Silberbach, ist verstorben – nur zwei Tage nach der Wahl seines Nachfolgers.

Langjähriger DBB-Chef Ulrich Silberbach ist verstorben

Der frühere Beamtenbund-Vorsitzende Ulrich Silberbach wurde 63 Jahre alt.

Von Matthias Schiermeyer

Welch ein Zusammentreffen der Ereignisse: Erst am vorigen Montag hat der Bundeshauptvorstand des Deutschen Beamtenbundes (DBB) Volker Geyer zu seinem neuen Vorsitzenden gewählt – nachdem der bisherige Amtsinhaber Ulrich Silberbach aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war. Drei Tage später muss Geyer den Vorstandsmitgliedern mitteilen, dass sein Vorgänger „nach schwerer Erkrankung“ am Mittwoch verstorben ist.

Im Mai davon überzeugt, das Amt niederzulegen

Silberbach wurde 63 Jahre alt. Der gebürtige Kölner war acht Jahre lang Vorsitzender des Dachverbandes, der mehr als 1,3 Millionen Mitglieder vertritt – Beamte sowie Tarifbeschäftigte des öffentlichen Dienstes und des privaten Dienstleistungssektors. „Uli hat bis zum Schluss mit aller Kraft gekämpft“, schreibt Geyer. „Solange es seine Kräfte zuließen, hat er das Amt ausgeübt.“ Nun habe er den Kampf gegen den Krebs verloren. Lange noch, so heißt es intern, soll sich Silberbach bemüht haben, das Heft des Handelns in der Hand zu halten – bis ihn die Bundesleitung Anfang Mai davon überzeugte, mit Wirkung zum vorigen Montag das Amt niederzulegen.

Der Beamtenbund verliere einen Vorsitzenden, „der sich mit Leib und Seele für den DBB eingesetzt hatte“, so Geyer. „Er konnte auf die Menschen zugehen, ihnen zuhören und Sorgen und Wünsche aufnehmen.“ Silberbach sei ein aufrechter streitbarer Gewerkschafter gewesen, der keinen Konflikt gescheut hätte „und für die gewerkschaftspolitischen Themen brannte: sei es in Tarifverhandlungen oder in Gesprächen mit der Politik“. Das Eintreten für einen starken öffentlichen Dienst sowie für den freiheitlichen Rechtsstaat sei ihm stets ein Herzensanliegen gewesen.

Erst am 18. Mai war Waldemar Dombrowski, der Zweite Vorsitzende des DBB und Fachvorstand Beamtenpolitik, nach schwerer Erkrankung im Alter von 62 Jahren verstorben.

Im Kölner Ordnungswesen angefangen

CDU-Mitglied Silberbach hatte seine Laufbahn als Verwaltungsfachangestellter bei der Stadt Köln im Ordnungswesen begonnen, bevor er die gewerkschaftliche Karriere bei der Komba-Gewerkschaft startete, deren Bundesvorsitzender er von 2011 bis 2017 war. 2011 wurde er auch stellvertretender Bundesvorsitzender des DBB. Nach dem Sprung an die Spitze im Jahr 2017 – damals nach einer Kampfabstimmung – wurde er 2022 für eine weitere Amtszeit gewählt.

Hohe Zustimmung für Geyer

Am Montag hatten im Bundeshauptvorstand 138 von 139 Delegierte für Geyer, zuvor stellvertretender Vorsitzender und Fachvorstand Tarifpolitik, gestimmt. Der 59-Jährige wird erst einmal bis zum nächsten ordentlichen Gewerkschaftstag im November 2027 amtieren. Als neuer Fachvorstand Tarifpolitik wurde Andreas Hemsing gewählt, der aktuelle Vorsitzende der Komba-Gewerkschaft. Auf die dadurch freigewordene Position des stellvertretenden Bundesvorsitzenden rückt Florian Köbler nach, der Vorsitzende der Deutschen Steuergewerkschaft.

Der DBB handelt die Tarifverträge für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen sowie der Länder stets an der Seite der Gewerkschaft Verdi aus.