Stuttgarter Kabelspezialist

Lapp treibt mit Kauf in Brasilien Expansion voran

Nach einer Firmenübernahme in China geht die Stuttgarter Lapp Gruppe weiter auf Einkaufstour. In Brasilien übernimmt Lapp einen Spezialisten für Verbindungstechnik. Was dahinter steckt.

Lapp treibt mit Kauf in Brasilien Expansion voran

„Lapp ist auf globales Wachstum ausgerichtet“, sagte Firmenchef Matthias Lapp.

Von Imelda Flaig

Der Stuttgarter Kabelspezialist expandiert in Lateinamerika und hat den Verbindungstechnikspezialisten Eurocabos Materiais Elétricos Ltda. mit Sitz in São Paulo gekauft. Man habe 100 Prozent der Unternehmensanteile übernommen, teilte Lapp mit. Über finanzielle Details wurde Stillschweigen vereinbart.

„Lapp ist auf globales Wachstum ausgerichtet“, sagte Firmenchef Matthias Lapp. Lateinamerika im Allgemeinen und Brasilien im Besonderen seien Verbindungsmärkte der Zukunft. Das wirtschaftliche Potenzial sei enorm. Neben mehreren starken Branchen wie dem Maschinenbau und der Lebensmittel- und Getränkeindustrie versprechen die erneuerbaren Energien ein wichtiger Hebel für die künftige wirtschaftliche Entwicklung Brasiliens zu werden. „Ich sehe große Chancen für Lapp“, sagte der Familienunternehmer.

„Eurocabos passt hervorragend zu Lapp“

Durch die Übernahme stärke Lapp seine Position in den strategisch wichtigen lateinamerikanischen Märkten. Eurocabos beschäftigt mehr als 30 Mitarbeiter, „bringt viel mit und passt hervorragend zu Lapp“.

Mit Akquisitionen will die Stuttgarter Lapp Gruppe nach eigenen Angaben bewusst das „Local for local“-Geschäft stärken, um vor Ort Marktanteile zu gewinnen. Das Unternehmen verspricht sich davon nicht nur lokale Umsatzzuwächse, sondern auch weltweite Synergien. Erst vor wenigen Wochen hatte Lapp einen Steckverbinderspezialisten in China übernommen.

Zur Unternehmensstrategie gehört laut Lapp, die eigene Kundennähe weiter zu verbessern, das Geschäft noch stärker zu diversifizieren und die Präsenz in Asien und Amerika zu stärken. „All die großen Investitionen, die wir jetzt umsetzen, zahlen darauf ein“, so Lapp – auch die Erweiterung des Logistik- und Dienstleistungszentrums in Ludwigsburg und der Ausbau der europäischen Produktionskapazitäten. Aber vor allem auch Zukäufe und massive Investitionen in Lapp-Standorte in Asien und auf dem amerikanischen Kontinent.

Als Familienunternehmen denke man immer langfristig. „Wir werden nicht jedes Jahr so viele Fabriken eröffnen und Zukäufe tätigen wie 2024/25. Aber weitere Akquisitionen sind nicht ausgeschlossen“, so Lapp. In Asien und Amerika will das Unternehmen überproportional wachsen, um langfristig eine „gute Balance zwischen unseren Regionen zu schaffen“. Bislang macht das Europageschäft knapp 70 Prozent des Umsatzes der Lapp Gruppe aus, der im vergangenen Geschäftsjahr 2024 bei rund 1,82 Milliarden Euro lag.