Lauterbach kritisiert Vorschlag zu Schulöffnung im Südwesten

dpa/lsw Baden-Baden. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat den Vorschlag, die Schulen in Baden-Württemberg ab dem 11. Januar wieder zu öffnen, scharf kritisiert. Sollte Unterricht wieder in den Schulen stattfinden, wäre die gesamte Arbeit der vergangenen Wochen umsonst gewesen, sagte Lauterbach am Samstag dem Südwestrundfunk (SWR) in Baden-Baden. Er richtete sich damit gegen den Vorschlag von Kultusministerin Susanne Eisenmann. Die CDU-Politikerin hatte gefordert, Kindergärten und Grundschulen unabhängig von den Infektionszahlen schon ab dem 11. Januar wieder zu öffnen - und dies auch dann, wenn der Lockdown über den 10. Januar hinaus verlängert werden sollte.

Lauterbach kritisiert Vorschlag zu Schulöffnung im Südwesten

Eine Lehrerin schreibt in einer Schule an die Tafel. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

„Mit der Einstellung hätten wir uns das alles hier sparen können“, sagte Lauterbach dem SWR. Für den SPD-Gesundheitsexperten wäre die Rückkehr zu Präsenzunterricht etwa mit Blick auf das medizinische Personal auf Intensivstationen unverantwortlich. Den Menschen, die dort arbeiteten, könne man eine solche Haltung nicht vermitteln. Stattdessen schlug Lauterbach vor, den Präsenzunterricht ab der Mittelstufe für längere Zeit auszusetzen. Dafür sollten zur Not die Sommerferien verkürzt werden. Über Lockerungen könne man einzig bei Kitas und Grundschulen diskutieren.

Ministerin Eisenmann hatte ihre Forderung nach baldigen Schulöffnungen zuletzt nochmals bekräftigt. Neben der SPD gab es auch Kritik von der Bildungsgewerkschaft GEW. Deren Chefin Marlies Tepe hatte gefordert, schnell Klarheit zu schaffen. Kitas, Schulen und Unis bräuchten Zeit, um sich vorzubereiten. Die GEW-Chefin sprach sich zudem für Wechselunterricht in kleinen Gruppen aus.