Lediglich ein Ball geht verloren

BKZ-Solo-Laufcup: TVM-Tischtennisspieler meistern die Strecke jonglierend und balancierend.

Lediglich ein Ball geht verloren

Murrhardts Tischtennisspieler Max Gruber (links) und Dominik Wörner haben die Strecke jonglierend und balancierend absolviert. Foto: A. Becher

Von Michael Clauss

Das hartnäckige Vorurteil, dass Tischtennisspieler angeblich lauffaul sind, haben Dominik Wörner und Max Gruber vom TV Murrhardt nicht auf sich sitzen lassen. Doch ohne ihr vertrautes Sportgerät wollten sich beide dann doch nicht aufmachen. Den Ball auf dem Schläger balancierend und jonglierend bewältigte das Duo eine Fünf-Kilometer-Runde beim BKZ-Solo-Laufcup im Plattenwald.

„Irritierte Blicke haben wir unterwegs schon bekommen und bei Hunden mussten wir aufpassen wegen der Bälle“, schildert Dominik Wörner die ersten Eindrücke nach der ungewöhnlichen Trainingseinheit im Backnanger Naherholungsgebiet, die 41:32 Minuten dauerte. „So viel Ausdauertraining haben wir in der Saisonvorbereitung noch nie gemacht“, sagt der 27-Jährige grinsend über die kuriose Idee – wohlwissend, dass dem Aufsteiger in die Verbandsklasse in der Vorbereitung ganz andere Belastungen bevorstehen.

„Von der Strecke habe ich nicht so viel gesehen, denn der Fokus lag immer auf dem Ball“, berichtet Max Gruber. „Er ist auch nur runtergefallen, wenn wir nach den Wegweisern geschaut haben“, muss der 24-Jährige im Ziel nur einen verlorenen Ball vermelden. „Den habe ich gesehen, der liegt an der Brücke“, ruft eine vorbeilaufende Joggerin den verdutzten Walterichstadtern zu. Die Tischtennisasse fielen im Backnanger Plattenwald also durchaus auf. Der angehende Mathe- und Physiklehrer Max Gruber hat nach dem ersten Durchschnaufen flugs die Ballkontakte ausgerechnet: 6640-mal soll die kleine Plastikkugel im Lauf der Runde gesprungen sein. „Etwa drei Viertel der Strecke sind wir tatsächlich gejoggt, aber nach der Brücke bergauf war es schwierig“, erzählt Dominik Wörner von der akrobatischen, schweißtreibenden Schleife. „Der Wind hat uns auf der Lichtung nach der Steigung zu schaffen gemacht“, berichtet der TVM-Spieler von einer weiteren Schwierigkeit, die Tischtennisakteure aus der Halle nicht kennen. Im Training hatten die beiden Murrhardter die Aktion unter der kritischen Beobachtung ihrer Vereinskollegen getestet – allerdings ohne Wind und Sonne, das stetige Auf und Ab sowie in die Strecke hineinragende Äste. „Lustig fanden es alle, aber mitmachen wollte niemand – wahrscheinlich hat das Laufen abgeschreckt“, lacht Wörner über die Trainingspartner. Vielleicht sind die Laufcup-Starter beim TV Murrhardt nun mit am besten auf alle Eventualitäten der neuen Tischtennissaison vorbereitet.