Lichtkonzern Osram zurück in den roten Zahlen

dpa München. Osram ist im vergangenen Quartal verhältnismäßig gut durch die Krise gekommen. Das laufende Quartal dürfte schwieriger werden - doch der Tiefpunkt könnte bereits überwunden sein.

Lichtkonzern Osram zurück in den roten Zahlen

Viele Mitarbeiter bei Osram sind seit Mai in Kurzarbeit. Foto: Matthias Balk/dpa

Umbaukosten und Belastungen durch die Corona-Krise haben den Münchner Lichtkonzern Osram zurück in die roten Zahlen gedrückt.

Nachdem das Unternehmen im ersten Geschäftsquartal noch ein minimales Plus erwirtschaftet hatte, meldete es nun einen Verlust von 39 Millionen Euro für das zweite Geschäftsquartal von Januar bis März. Das ist allerdings weniger als die Hälfte des Fehlbetrags ein Jahr zuvor. Unter anderem belasteten Restrukturierungsaufwendungen von 45 Millionen Euro.

Angesichts der Herausforderungen durch die Corona-Krise sprach Osram-Chef Olaf Berlien von einem „guten zweiten Quartal“. Die Corona-Pandemie habe sich vor allem ab Ende März beim Umsatz bemerkbar gemacht. Er sank im Vergleich zum Vorjahresquartal auf vergleichbarer Basis um acht Prozent auf 821 Millionen Euro.

Mit vollem Umfang werde die Krise Osram aber erst im jetzt laufenden Quartal treffen, sagte Berlien. Er geht allerdings davon aus, dass der Tiefpunkt des Quartals mit einem Umsatzeinbruch von 30 bis 40 Prozent bereits im April erreicht worden sei.

In China beispielsweise gebe es gar keinen Einbruch mehr, vielmehr liefen die Fabriken dort auf Volllast, weil die Nachfrage gestiegen sei. Weltweit sind laut Berlien 24 der 26 Fabriken des Konzerns in Betrieb.

Finanzierungssorgen sieht der Konzernchef nicht. „Wir haben eine ausreichende Finanzierung für 2020“, betonte er. In der Krise will Osram über bereits existierende Programme hinaus weiter sparen. Unter anderem würden Investitionen verschoben. Zudem gebe es Tausende teils kleinere Maßnahmen, sagte Berlien. Unter anderem verzichte man auf Messeauftritte - auch auf der CES Anfang 2021 werde man nicht mit einem Stand vertreten sein.

Zudem sind seit Mai Mitarbeiter in Kurzarbeit. Aktuell seien es gut 200 sagte Berlien, wie viele es würden, sei noch nicht klar. Der Vorstand werde angesichts der Kurzarbeit aber mindestens bei seinem Mai-Gehalt auf 10 Prozent verzichten. Auch bei Führungskräften würden die variablen Einkommensbestandteile gekürzt.

Eine neue Prognose gab Osram nicht. Dies sei im Moment noch nicht möglich, sagte Berlien. Entscheidend werde sein, wie schnell sich die Weltwirtschaft erhole. Die alte Prognose hatte Osram Mitte März zurückgezogen.