Literaturarchiv Marbach zeigt Handschriften junger Autoren

dpa/lsw Marbach am Neckar. Den Handschriften deutschsprachiger Schriftsteller widmet das Literaturarchiv Marbach eine Ausstellung. „Hands on!“ heißt die Dokumentation, die veranschaulicht, wie Autoren von Friedrich Schiller bis Felicitas Hoppe individuelle Schreibweisen entwickelt haben. Gezeigt werden vom 29. September 2019 bis zum 1. März 2020 in Marbach am Neckar (Kreis Ludwigsburg) Schulhefte, Briefe an die Eltern und erste Gedichte.

Mit rund 200 Exponaten will Kuratorin Heike Gfrereis die Aufmerksamkeit der Besucher auf die Materialität des Schreibakts lenken. Schrift komme zustande durch die „Bewegung eines Körpers im Raum“. Diesen Prozess sollen die Besucher nachvollziehen, wenn sie etwa die Signatur von Franz Kafka oder Hermann Hesse mit der Hand nachzeichnen und diese Bewegung als Licht auf eine Wand projiziert wird.

Aber auch das Gegenteil des kreativen Dichtens will die Ausstellung zeigen: Hans Magnus Enzensbergers „Poesieautomat“ etwa generiert maschinell aus einer begrenzten Anzahl vorgegebener Begriffe potenziell unendlich viele poetische Sätze. Und Sibylle Lewitscharoff animiert die Gäste mit einem Brettspiel dazu, aus vorgefertigten Textbausteinen grammatikalisch korrekte Sätze zusammenzufügen.