Lucha: Corona-Verstöße könnten bald strenger geahndet werden

dpa/lsw Stuttgart. Angesichts der deutlich steigenden Infektionszahlen könnten Corona-Verstöße in Baden-Württemberg nach Ansicht von Sozialminister Manne Lucha bald strenger bestraft werden. „Wenn sich die Lage nicht verbessert und wenn das eigenverantwortliche Handeln nicht ausreicht, um die Infektionen einzugrenzen, wird das Mittel der Sanktion stärker gezogen werden müssen“, sagte der Grünen-Politiker der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Samstag). Es müsse klar gemacht werden, wie wichtig es sei, Vorgaben wie die Quarantänepflichten einzuhalten.

Lucha: Corona-Verstöße könnten bald strenger geahndet werden

Manfred Lucha (Bündnis 90/Die Grünen) spricht bei einer Pressekonferenz. Foto: Christoph Schmidt/dpa/Archivbild

Auch private Feiern hätten klare Regeln für die Hygiene, sagte Lucha zudem der dpa. „Im Land analysieren wir gerade, wie sich private Feiern auf das Infektionsgeschehen auswirken“, ergänzte der Minister. „Und wenn wir merken, dass die Eigenverantwortung nicht weit genug geht, werden wir wieder stärker einschränken müssen. Das ist ganz klar.“ Jede Öffnung komme dem Ritt auf der Rasierklinge gleich. „Wenn wir merken, dass bestimmte Maßgaben nicht eingehalten werden, können und müssen wir nachsteuern.“

Derzeit sorgen vor allem die deutlich zunehmenden Corona-Fälle aus dem Ausland für Aufsehen. Seit Mitte Juni haben sich laut Landesgesundheitsamt mehr als 1402 Menschen mutmaßlich im Ausland infiziert. In den vergangenen zwei Wochen wurde sogar jeder zweite Corona-Fall - 837 Fälle - im Südwesten wohl aus dem Ausland importiert. An der Spitze der wahrscheinlichen Infektionsländer standen der Behörde zufolge in diesen zwei Wochen Kroatien (242) und der Kosovo (200), gefolgt von Bosnien und Herzegowina, der Türkei und Bulgarien.