Lucha lässt telefonische Impfanmeldungen über Hotline prüfen

dpa/lsw Baden-Baden. Bei Anruf Impfung: In Baden-Württemberg sollen auch telefonische Anmeldungen für Impftermine in den entsprechenden größeren Zentren ermöglicht werden. Das Gesundheitsministerium arbeite mit an einer solchen bundeseinheitlichen Möglichkeit für Impfungen gegen das Coronavirus, sagte Landesminister Manne Lucha dem SWR in Baden-Baden. „Wir arbeiten jetzt mit Hochdruck mit der Kassenärztlichen Vereinigung und mit der Hotline-Nummer 116 117“, sagte der Grünen-Politiker am Montag. Auch über eine App soll eine Terminvereinbarung möglich sein. Die Regierung müsse hier kurzfristig agieren, weil die Impfstoffe noch nicht zugelassen seien.

Lucha lässt telefonische Impfanmeldungen über Hotline prüfen

Eine Impfung wird vorbereitet. Foto: Ralf Hirschberger/zb/dpa/Illustration

Die Bundesregierung plant eine Regelung, nach der bestimmte Gruppen wie ältere Menschen oder Pflegekräfte als erstes geimpft werden dürfen. „Wenn man zur priorisierten Bevölkerungsgruppe gemäß dieser Verordnung gehört, wird es voraussichtlich ein Berechtigungssystem geben, das derzeit noch ausgearbeitet wird“, teilte das Sozialministerium mit.

Lucha verteidigte die Impfstoffe gegen Zweifel an der Verträglichkeit: „Die sind sicher“, sagte Lucha im Programm von SWR Aktuell. Die drei Phasen der Entwicklung seien trotz der kurzen Entwicklungszeit „hundertprozentig eingehalten“ worden. „Es gibt keine besser kontrollierten Arzneimittel als Impfstoffe“, sagte Lucha.

Erste Lieferungen eines Impfstoffes soll es nach den Erwartungen des Landessozialministeriums im Laufe des Dezembers geben. Die Impflogistik soll bis zum 15. Dezember aufgebaut sein. Dafür werden acht oder neun sogenannte Zentrale Impfzentren eingerichtet. Mobile Impfteams sollen Menschen zum Beispiel in Alten- und Pflegeheimen versorgen.

Ab Mitte Januar 2021 sollen zusätzlich etwa 50 Kreisimpfzentren in Betrieb gehen. Sie sollen je zwei eigene mobile Teams einsetzen und nach den Planungen bis Ende 2021 arbeiten. Niemand wird gezwungen, sich impfen zu lassen. Lucha sagte, er gehe davon aus, dass Pflege- und Medizinpersonal mit „gutem Beispiel vorangehen“.