Lucha stellt Integration gutes Zeugnis aus

dpa/lsw Stuttgart. Fünf Jahre nach dem Höhepunkt der Zuwanderung von Flüchtlingen hat Integrationsminister Manne Lucha (Grüne) eine positive Bilanz für Baden-Württemberg gezogen. „2015 haben wir die Herausforderung angenommen und seitdem die Integration der Geflüchteten einen großen Schritt vorangebracht“, betonte er am Sonntag in Stuttgart. Die SPD im Landtag sieht hingegen Defizite.

Lucha stellt Integration gutes Zeugnis aus

Manfred Lucha (Bündnis 90/Die Grünen) spricht bei einer Pressekonferenz. Foto: Christoph Schmidt/dpa/Archivbild

Im Jahr 2015 wurde mit knapp 98 000 Menschen ein historischer Höchststand an Asylsuchenden in Baden-Württemberg verzeichnet, unter anderem wegen des Bürgerkriegs in Syrien. Ende 2019 lebten weiteren Angaben des Ministeriums zufolge rund 210 000 Schutzsuchende im Südwesten; 70 Prozent von ihnen haben einen anerkannten Schutzstatus. Der Anteil der Flüchtlinge an allen ausländischen Staatsangehörigen beträgt damit 12 Prozent.

Die Integrationsexpertin der SPD-Landtagsfraktion Sabine Wölfle sagte: „Integrationsminister Lucha zählt nur das einigermaßen Gelungene auf, was im Übrigen auch reichlich mit Bundesmitteln finanziert ist.“ Es fehlten sehr viele Kita-Plätze, in denen die Kinder von Geflüchteten Deutsch lernten und auf die Schule vorbereitet würden. In den Schulen und vor allem in den Berufsschulen mangele es an zusätzlichem Deutschunterricht, damit die Kinder und Jugendlichen aus Flüchtlingsfamilien mit den anderen mithalten könnten.

Laut Minister Lucha ist mit dem „Pakt für Integration“ zwischen Land und Kommunen ein bundesweit einmaliges Programm mit der Kernidee von Integrationsmanagern geschaffen worden. Ihre zentrale Aufgabe ist die individuelle Sozialberatung und -begleitung der Geflüchteten in Zusammenarbeit mit den Akteuren vor Ort. Die rund 1200 Integrationsmanager in fast allen Gemeinden des Landes haben über 1,4 Millionen Beratungsgespräche geführt und rund 59 000 individuelle Integrationspläne vereinbart. Die häufigsten Themen betreffen die Bereiche Wohnen, Kinder, Arbeitsmarkt, Sprache und Gesundheit.

Lucha sprach auch von weiteren Herausforderungen bei der Integration von Geflüchteten. Nicht alle Bemühungen der vergangenen fünf Jahre seien durchweg erfolgreich. „Immer wieder gibt es vor allem unter jungen männlichen Geflüchteten Personen, deren schulische und berufliche Integration bisher nicht gelingt. “