Lufthansa: Thiele rechnet mit mehrjähriger Sanierungsphase

dpa Berlin. Die Lufthansa kann nur dank deutscher Staatshilfe weiterfliegen. Das Hilfspaket hat ein Volumen von neun Milliarden Euro. Die Sanierung werde „für alle Beteiligten ein schmerzhafter Weg“, sagt Großaktionär Thiele.

Lufthansa: Thiele rechnet mit mehrjähriger Sanierungsphase

Flugzeuge der Lufthansa stehen auf dem Vorfeld am Flughafen München. Foto: Sven Hoppe/dpa

Nach der staatlichen Rettung der Lufthansa rechnet Großaktionär Heinz Hermann Thiele damit, dass die Sanierung der deutschen Fluglinie „fünf bis sechs Jahre“ dauern wird.

„Das wird für alle Beteiligten ein schmerzhafter Weg“, sagte Thiele in einem Interview der „Bild am Sonntag“. Aber: „Wie schmerzhaft, das kann heute keiner sagen.“ In jedem Fall gehe es darum, „die Lufthansa zukunftsfähig zu machen.“ Dazu werde das Management einen Restrukturierungsplan entwerfen.

„Aufgrund der umfangreichen Kredite, die verzinst und getilgt werden müssen, reichen Personal- und Sachkostenreduzierung nicht aus“, sagte Thiele weiter. „Es müssen auch Beteiligungen von Tochtergesellschaften auf den Prüfstand. Man muss sich alles anschauen, was nicht für den absoluten Kernbetrieb für die nächsten Jahre erforderlich ist“, so der der Großaktionär. Dazu gehöre auch das Catering-Geschäft in Europa oder Teile der Lufthansa-Technik.

Die Aktionäre des MDax-Konzerns hatten am Donnerstag einer 20-prozentigen Kapitalbeteiligung der Bundesrepublik zugestimmt. Damit kann die Lufthansa mit deutscher Staatshilfe weiterfliegen. Das Hilfspaket hat ein Volumen von neun Milliarden Euro. Im Vorfeld hatte sich der Selfmade-Milliardär Thiele kritisch über den seiner Meinung nach zu starken Staatseinfluss geäußert.

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