Nach Schüssen in Göppingen prüfen Ermittler einen Zusammenhang zum Bandenkrieg in der Region.
Von M. Maier, M. Kapaun und dpa
Göppingen/Stuttgart - Ein 25 Jahre alter Mann ist am Samstagabend durch einen Schuss in Göppingen schwer verletzt worden. Die Täter seien auf der Flucht, wie ein Sprecher der Polizei mitteilte. Nach ihnen wird gefahndet. Wie die Polizei mitteilt, war der 25-Jährige am Samstag gegen 21.45 Uhr mit mehreren Personen in der Pappelallee in Göppingen zu Fuß unterwegs und traf auf zwei bislang unbekannte Männer.
Die beiden Personengruppen unterhielten sich laut Angaben der Ermittler kurz miteinander, in der Folge gab einer der beiden Männer mit einer Waffe mehrere Schüsse auf die Personengruppe um den 25-Jährigen ab, der dabei getroffen wurde. Wie die Polizei berichtet, flüchteten die beiden Unbekannten daraufhin in Richtung Jahnstraße. Den schwer verletzten 25-Jährigen brachten Rettungskräfte in eine Klinik, wo er operiert wurde. An der sofort eingeleiteten Fahndung war auch ein Polizeihubschrauber beteiligt. Spezialisten der Kriminalpolizei Ulm haben am Tatort Spuren gesichert und Zeugen befragt. Der Bereich um den Tatort wurde weiträumig abgesperrt.
Ermittler prüfen Zusammenhang mit Gewaltserie im Raum Stuttgart
Die Ermittler prüfen einen Zusammenhang mit der Gewaltserie im Großraum Stuttgart. Die Sonderkommission Pappel ermittle auf Hochtouren in alle Richtungen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Es wird demnach auch untersucht, ob die Gewalttat mit den Konflikten krimineller Gruppen rund um die Landeshauptstadt in Verbindung steht.
So war der Ort, an dem die Schüsse am Samstagabend fielen, lediglich rund 600 Meter vom Tatort entfernt, an dem im Oktober 2024 ein Mann in einer Bar erschossen und zwei weitere schwer verletzt wurden. Gegen den mutmaßlichen Schützen erhob die Staatsanwaltschaft inzwischen Anklage. Der 17-Jährige war im Großraum Stuttgart verhaftet worden. Die damalige Tat soll laut den Ermittlern einen Zusammenhang zu dem seit einigen Jahren in der Region tobenden Bandenkrieg haben.
Die blutige Fehde zweier gewaltbereiter, multiethnischer Gruppen erschüttert die Region Stuttgart seit Mitte 2022. Eine der Gruppen stammt aus Esslingen und Ludwigsburg, die andere aus Göppingen und Stuttgart-Zuffenhausen. Immer wieder fielen Schüsse – auch in Göppingen.
„Wir sind alle nur noch frustriert“, erklärt der Göppinger OB Alexander Maier. „Dass es in den vergangenen Jahren immer wieder zu diesen schrecklichen Bluttaten in unserer Stadt gekommen ist, belastet das Sicherheitsgefühl unserer Bürgerinnen und Bürger sehr.“ Er hoffe sehr auf baldige Ermittlungserfolge die rivalisierenden und gewaltbereiten Banden betreffend.