Vor Kurzem hatte Bundestagspräsidentin Julia Klöckner Parallelen zwischen „taz“ und dem rechten Online-Portal Nius gezogen. Nun springt ihr Markus Söder bei.
Markus Söder war bei der Eröffnung der Medientage München zu Gast.
Von red/KNA
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat das rechtspopulistische Internetportal Nius mit der „taz“ verglichen. Zur Eröffnung der Medientage München wurde Söder am Mittwoch auf ein Interview angesprochen, das er Nius vor einiger Zeit gegeben hatte. Zur Rechtfertigung sagte Söder: „Ich würde auch der ‚taz’ ein Interview geben.“ Bei der „taz“ habe er aber keine Hoffnung, auch nur einen Leser davon zu überzeugen, CSU zu wählen, so Söder weiter.
Er lehne die AfD und ihre Funktionäre zwar ab, bekräftigte der Ministerpräsident. Wenn aber 30 Prozent der Deutschen überlegten, die Partei zu wählen, könne er darauf nicht nur mit Stigmatisierung reagieren: „Ich muss auch dort kommunizieren, wo diese Leute sind.“ Es sei egal, wessen Fragen er beantworte, wichtig sei, was er zu sagen habe, so Söder.
Söder: Will kein von Papen werden
Er bekräftigte aber, dass er eine Zusammenarbeit mit der AfD ablehne: „Wenn Demokraten glauben, sie können mit Radikalen paktieren, werden sie immer verlieren.“ Er wolle kein von Papen werden, sagte Söder in Anspielung auf Franz von Papen, den Reichskanzler, der in den 1930er Jahren entscheidend dazu beigetragen hatte, Hitler und die NSDAP an die Macht zu bringen.
Nius ist ein 2022 gegründetes deutschsprachiges Onlinemedium, das als rechtspopulistisches Portal im Stil von Fox News eingeordnet wird. Chefredakteur ist der ehemalige Bild-Chefredakteur Julian Reichelt.