Mehr Arbeit für die Arbeitsgerichte im Land

dpa/lsw Stuttgart. Die Corona-Pandemie und die eingetrübte Konjunktur haben den baden-württembergischen Arbeitsgerichten mehr Arbeit beschert. In der ersten Instanz nahm 2020 die Zahl der Eingänge um 4,7 Prozent auf 40 993 Verfahren zu, wie das Landesarbeitsgericht am Freitag in Stuttgart mitteilte.

Im Südwesten gibt es neun Arbeitsgerichte. Sie mussten mehrere hundert Verfahren im Zusammenhang mit der Pandemie bearbeiten. Zumeist sei es um Kündigungen der Arbeitgeber wegen Fehlverhaltens im Zusammenhang mit den Corona-Regeln gegangen, erklärte das Gericht.

Vor allem in der ersten Phase der Pandemie seien die Eingänge stark angestiegen. Die Zunahme habe sich aber dann abgeflacht. „Dies dürfte darauf zurückzuführen sein, dass nach dem ersten Schock die staatlichen Hilfsmaßnahmen griffen und die Unternehmen davon absahen, in größerem Umfang Maßnahmen zum Personalabbau umzusetzen“, hieß es. Das Landesarbeitsgericht verwies vor allem auf die Kurzarbeit und die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht.

Die durchschnittliche Verfahrensdauer ist den Angaben nach in der ersten Instanz leicht von 2,8 auf 3 Monate gestiegen. Ein Großteil der Verfahren wurde durch einen Vergleich beigelegt.

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